Otto Wilhelmy

Tagebuch 3 Ceterum censeo sententiam „Extra ecclesiam nulla salus“ esse delendam. Intelligentia facit hominem.

   

09 - 01 - 2002

Der Wahlkampf hat begonnen. Die „christlichen“ Parteien haben zwei Messiasse, eine Frau, Angela Merkel und den bayrischen Ministerpräsidenten Stoiber. In unserer Bevölkerung rumort’s. Der Fremdenhass nimmt zu. Die Europaeuphorie ist verflogen. Die Zahl der Arbeitslosen hat die 4 Millionen wieder überschritten. Die Industrie treibt Politik mit Entlassungen. Was verbindet die Industrie mit der Kirche, dass sie ganz offensichtlich diese wieder an die Macht bringen will? Verkörpert die Kirche selber auch Macht und legitimiert sie damit auch die Macht des Geldes? Offensichtlich neigen die „ christlichen“ Parteien zum Nationalismus und zum Kapitalismus. Aber was beschwere ich mich? So lange die Masse Mensch in ihrer Mehrheit und in ihrer Naivität diese Versklavung hinnimmt, sehe ich keinen anderen Ausweg als den des Abwartens bis der Turm des Machterhalts zusammenbricht. Ist dieser Zeitpunkt vorauszusehen? Wenn die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, dann kommt der Zeitpunkt, an dem den Armen als der Mehrheit Geld zugeschaufelt werden muss, um die Reichen bei ihrem Reichtum zu erhalten. Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, Subventionen. Damit wird der Schein einer geordneten Wirtschaft aufrechterhalten. Wir sind also längst in diesem Zusammenbruch drin und ich erwarte stündlich einen 11. September für die Weltwirtschaft. Aber die naive Menge merkt nicht, dass in ihrer Ohnmacht ihr Zorn auf die Fremden, die Russlanddeutschen, die Faulen, die Roten gelenkt wird. Feindbilder, die von den wahren Übeltätern ablenken sollen
Der 11. September hat sicher auch die Wirkung, dass die Furcht vor den Hochhäusern bei denen, die darin arbeiten müssen, zugenommen hat. Das könnte erklären, warum die Banken zurzeit ihren Personalbestand so stark zurückfahren. Ohne Kündigungen. Ihre Leute wandern ab. 

10 - 01 - 2002

Extra omnipotentiam nulla salus! So stellt sich mir jetzt das Zentraldogma des Monotheismus dar. Damit bin ich aber wieder bei dem naiven Gedanken, dass Frieden auf Erden sein könne, wenn einer so stark wäre, dass er alle anderen zum Frieden zwingen könne. Ohne den USA zu nahe treten zu wollen, denke ich, dass eben dies ihr unverhohlenes Ziel ist. Zugleich weiß ich, dass damit das Animalische im Menschen sein Recht behauptet. Aber dann ist die Frage: Worin unterscheiden wir Menschen uns von den Tieren? Was sind denn Menschenrechte und Menschenwürde? Was ist denn die behauptete „Gottebenbildlichkeit“ des Menschen? Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe ja herausgefunden, dass dieser Jesus von Nazareth in der Schöpfungsgeschichte des Jahwisten die authentische Interpretation dieser „Gottebenbildlichkeit“ gefunden hat: „Selbstbeherrscht, ohne den Willen zur Macht über andere Menschen und ohne Feindbild von ihnen“. Was ist zu tun? Wo könnten wir Eltern lernen, mit unseren Kinder in diesem Sinne menschlich umzugehen. Bei den Dompteuren? Die wissen, dass sie das Vertrauen ihrer Tiere verloren haben, wenn sie es einmal verletzen, wenn sie einmal die Würde ihres Tieres nicht respektieren. Die Würde des Menschen ist seine Selbstbestimmung und in ihr wohnt die Verantwortlichkeit.
Ich muss mich berichtigen. Die Zielsetzung der USA vor dem 11.September war, sich durch ein Raketenabwehrsystem vor allen Angriffen zu schützen und sich so unangreifbar zu machen. Diese Sicherheit hat die Katastrophe vom 11. September zerschlagen. Darauf hin haben sie den uralten Weg der Blutrache eingeschlagen, indem sie dabei sind, den sogenannten Terrorismus auf der ganzen Erde auszurotten. Ich stocke weiter zu schreiben, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Volk wie die USA, das mit seiner Sprache und Kultur die Welt zu erobern auf dem Wege ist, zugleich noch so archaischen Instinkten gehorcht. Fragt man sich, woher das kommen könnte, dann muss einem einfallen, was aus den USA berichtet wird von fundamentalistischem Terror aus protestantischen und katholischen Kreisen gegenüber missliebigen Personen. Abtreibungsgegner schrecken nicht davor zurück, abtreibende Ärzte zu ermorden. Ähnlich unerbittlich verhalten sie sich gegenüber Homosexuellen. Mit Bush und seinen Republikanern hat dieser Geist zurzeit wieder Oberwasser. Es ist der Monotheismus mit seinem Machtanspruch, die Menschheit auf Vordermann bringen zu können.

11 - 01 -2002

Es ist der Geist des fundamentalistischen Islams und der des Zionismus, der Orthodoxie, des Katholizismus und Puritanismus. Es ist der Geist, der die Menschheit unter dem Gesichtspunkt sieht: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend an“. Es ist der Geist der Diktaturen eines Pinochet, eines Stalin und eines Hitler. Um nur einige neuere Namen zu nennen. Es ist auch der Geist der sogenannten christlichen Parteien mit ihrem Mehrwertanspruch. Im Grunde ist es noch das Tier in uns, das so denkt. So sind denn auch alle die Vorgänge in Irland, auf dem Balkan, im Nahen Osten, in Afghanistan, wie in der Tierwelt Selbstzerfleischung der drei monotheistischen Religionen biblischen Ursprungs.
Ich sehe des Öfteren Sendungen aus der Tierwelt. Heutzutage ersparen die Filmemacher dem Zuschauer weder den Akt der Zeugung noch den des Gefressenwerdens. Ist es nur meine anerzogene Scheu dabei zusehen zu müssen, die mich irritiert? Oder ist es in den Augen eines Menschen etwas anderes als in denen eines Tieres? Aber was ist dann das andere? Das Wissen um menschliches Leben als etwas „Sonderlichem“ (Matth.5,47), das nicht nur der Nahrung dient. Wäre es denn so abwegig, wenn die Evolution in ihrem Erfindungsreichtum dem Garten und seinen Lebewesen im Menschen auch noch den Gärtner geschaffen hätte? Nicht zufällig steht an der Spitze uralter Ethik das „Du sollst nicht töten“. 

12 - 01 - 2002.

Gestern haben sich die beiden „christlichen“ Parteien für Edmund Stoiber als Speerspitze gegen Schröder im Wahlkampf entschieden. Angela Merkel hat zurückgesteckt. Die Fragen, die unsere Bevölkerung nun bei der Bundestagswahl im September zu beantworten hat, sind: 1. Will sie die Ökosteuer und die damit verbundene gebremste Umweltverschmutzung oder will sie sie nicht? 2. Will sie den Ausstieg aus der Kernenergie wegen der ungelösten Entsorgung des Atommülls oder will sie das nicht? 3. Will sie die Umstellung der Landwirtschaft auf Biobetriebe zu Gunsten einer besseren Qualität der Ware oder will sie das nicht? Damit bekommt der Wahlkampf Profil.
Aber was zerbreche ich mir den Kopf über die Einzelheiten, die bei der Wahl zur Entscheidung stehen? Zur Entscheidung steht in Wahrheit die Frage: Weiter so im Umgang mit uns und unserer Umwelt? „Es lebe der Fortschritt der Evolution!“ (So dieser Tage ein Computerfachmann). Oder: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ Was ist das für ein Zustand? Wenn wir schon nicht mehr einig sind in der Beurteilung unserer Lage als Mensch auf dieser Erde. Wir wissen um den Zustand der Wälder, wir wissen um die Luftverschmutzung, wir wissen um den Wassermangel, wir wissen um die Überbevölkerung der Erde. Wir wissen um die Bedrohung der Zukunft unserer Kinder. Wir wissen um die zunehmende Immunschwäche der Menschen. Wir wissen, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Wer kann denn diese Höllenfahrt noch bremsen? Der Herrgott? Seit dem 11.September hört man allenthalben mehr vom Beten der Menschen. Die Gottesdienstbesuche seien gestiegen, sagte erst gestern der Präses Kock. Darf unsereiner im Glauben an Gott leichtsinnig sein? Da sind wir wieder beim Fundamentalismus angelangt. Sind Leichtsinn und Brutalität Geschwister? Wer sind wir denn nun als Mensch? Der Luftikus, der das Theater eröffnet zum Lustspiel oder der Weise, der homo sapiens?
Die Intelligenz ist so wenig geneigt, sich die Finger an diesem Spiel schmutzig zu machen, so dass sie meint abwarten zu können, bis der Krug zerbricht. Er ist immer wieder zerbrochen in den 3000 Jahren des Kampfes um den Besitz der Macht. Aber jetzt sind wir da angelangt, wo darüber die Bäume zu sterben beginnen und der Sauerstoff für unseren Atem abnimmt. Die nächste Bundestagswahl wird deutlich machen, wofür sich die Mehrheit unserer Bevölkerung entscheiden wird. In den Führungsetagen wird jetzt eine hektische Beeinflussung der Angestellten und Arbeiterschaft beginnen. Sollen sie. Ich rechne damit, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung noch nicht bereit ist gegen „Zuckerbrot und Peitsche“ zu wählen.
Eben, nach dem Mittagsschlaf hörte ich im Deutschlandfunk die Nachricht von einem bayrischen, katholischen Pfarrer, der sich gegen die Kruzifixe in den Schulen ausgesprochen hat. Es gäbe so viel freundlichere Darstellungen aus dem Leben Jesu. Die Reaktion war wie bei einem Tarantelstich. Ob sie gar nicht merken, wie sie das Kruzifix als Geßlerhut ihres Vormachtanspruchs gebrauchen? 

15 - 01 - 2002

Das Bundesverfassungsgericht muss auf Antrag der Tierschützer über das Schächten von Tieren entscheiden. Dabei spielt der Elektroschock als Betäubung eine gewisse Rolle.
Aus Japan wurde berichtet, dass die 20jährigen Jugendlichen nach wie vor ihren Mündigkeitstag feiern. Die Art und Weise dieser Feier habe sich aber zu Gunsten moderner Gaudis von der Tradition gelöst.

17 - 01 - 2002

In Nigeria gewinnt die „Scharia“, das rigorose Gesetz des Islam, immer mehr an Macht. Die Christen sehen sich ernstlich bedroht in ihrer Existenz.
In Italien regiert Berlusconi mit der Macht über die Medien und die Mafia. In Palermo klagen Priester darüber, dass die Fremdenfeindlichkeit jetzt gefördert werde. Die Mafia aber sei von Berlusconi ruhig gestellt. Er wolle jetzt keine Skandale. Im ehemaligen Rhodesien und dem heutigen Simbabwe werden die weißen Farmer derart bedroht, dass ihre nutzbringende Arbeit für das Land zerstört wird und statt ihrer Not und Armut sich breit machen. Überall ist der Monotheismus mit seinem monarchischen Absolutheitsanspruch unterschwellig am Werk. In Nigeria stellt der Islam mit seiner Scharia im Namen Gottes den Anspruch auf die Vormacht oder den Mehrwert. In Italien nimmt Berlusconi alle Macht für sich in Anspruch und versucht nun mit ihr ganz Italien zu befrieden. In Simbabwe kenne ich den religiösen Hintergrund nicht, aber die Schwarzen sind an der Macht und bedienen sich ihrer, in der Meinung, wenn sie die Weißen los seien, am Ziel ihrer Wünsche zu sein.
Auch hier das Prinzip „Extra ecclesiam nulla salus“, nur dass es hier jetzt heißt: Unter uns Schwarzen dulden wir kein Mitspracherecht der Weißen, die uns so lange ausgenommen haben.
Ich frage mich, ob ich dabei bin, den Sachverhalt zu sehr zu vereinfachen?
Aber mein Schlüssel passt, weil er animalische Ursachen dafür geltend machen kann.  

19 - 01 - 2002

Aus Georgien wurde heute im Deutschlandfunk berichtet. Dieses früher so gesegnete Land um die Hauptstadt Tiflis ist auch unter Schewardnaze noch nicht wieder zur Ruhe gekommen. Tiflis heißt jetzt übrigens Tiflissi. Nach dem Ende der Sowjetunion hatte sich Georgien selbständig gemacht. Im Kampf um die Präsidentschaft siegte der deutschfreundliche und deutschsprechende Schewardnaze gegen seinen Widersacher. Aber Ordnung und Frieden haben den Kaukasus verlassen. Korruption und Arbeitslosigkeit ruinieren das Land. 
Nach der Inthronisation Stoibers zum Kanzlerkandidaten der beiden „christlichen“ Parteien sollte Roland Kochs Wahlkampfmanager der letzten Landtagswahl in Hessen, ein Dr. Jung, das gleiche für Stoiber in Berlin wiederholen. Er(?) hatte in der Hessenwahl mit einer mit der Fremdenfeindlichkeit sympathisierenden Unterschriftenaktion der CDU zum Sieg verholfen. Dann kam die Schmiergeldaffäre, in der er möglicherweise seinen Posten als Innenminister Hessens opfern musste zu Gunsten seines Freundes Roland Koch, dem eigentlichen spiritus rector. Dieser ist offensichtlich darauf bedacht, als Kanzlerkandidat der CDU in der Zukunft zur Verfügung zu stehen. Er, Koch, hat seinen Freund, der wohl doch nicht so gut ist wie sein Ruf, aus dieser misslichen Situation befreit und zurückgerufen. 

20 - 01 - 2002

Ich hätte mir so gerne vorzustellen gewünscht, wie nach den mir jetzt bekannten, animalischen Normen unserer Kultur, der Prozess des Fressens und Gefressenwerdens in der Zukunft ablaufen wird. Er ist ja nicht neu, sondern hat sich immer wieder wiederholt im zur Genüge bekannten Aufstieg und Untergang der Großreiche dieser Erde. Am Ende starben sie alle daran, dass sie sich überfressen hatten. Sind die USA jetzt dabei, das Maul zu voll genommen zu haben?
Im Grunde versuchen sie mit diesem riesigen Aufwand gegen den „Terrorismus“, diesem Israel in den Besitz von Jerusalem und dessen Anspruch auf Palästina zu verhelfen. Dort verläuft auch dieser Kreuzzug im Sande. Warten wir’s ab!
Gestern haben die Israelis die Zentrale des palästinensischen Fernsehens zerstört. Das geschah im Gegenzug zu einem Selbstmordattentäter, der tags zuvor eine ganze jüdische Familie, 6 Personen, erschossen hatte.Es hieß, die Familie habe die „Konfirmation“ eines ihrer Kinder gefeiert. Ich frage mich, ob das angeht, in Israel evangelische Christen zu suchen? 

21 – 01 - 2002

Eben hörte ich im Deutschlandfunk von einem amerikanischen Politiker: Mit dem 11.September habe im Kapitol ein Umdenken in der Bewertung der UNO stattgefunden. Man habe die ausstehenden Beiträge bezahlt, in der Erkenntnis, dies Unternehmen der Terrorbekämpfung nicht ohne die UNO durchführen zu können. Umdenken, so frage ich mich? Das ist auch wieder Falschmünzerei mit Begriffen. Diese Zuwendung zur UNO dient doch auch nur dem Willen, dieses Forum aus seiner Neutralität in das Netz amerikanischer Sicht dieses Kreuzzuges zu bringen. Das „Extra ecclesiam nulla salus“ wird hier praktiziert. Wie hat Bush enthusiastisch ausgerufen: „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns“!
Der Monotheismus ist es, der von Anfang an die Menschheit in die zwei Lager von Freund und Feind aufgegliedert hat.
Mit Aufmerksamkeit hörte ich auch, dass die USA uns Deutsche aufgefordert habe, unsere Wehrmacht zu vergrößern. Sitzen in den Staaten spezielle Beobachter der politischen Vorgänge bei uns, die nun meinen den sogenannten christlichen Parteien Wahlhilfe leisten zu müssen? 

22 - 01 - 2002

„Es ist sehr schwer, etwas anderes zu glauben, als was man als Kind gelernt hat.“ (Selma Lagerlöf). Wohin ich auch komme, da begegne ich der Kenntnis dieser Vereinnahmung der Kinder in den Glauben der Eltern. Es sei schwer sich davon zu lösen, sagt Selma Lagerlöf. Das besagt, dass es sich um Fesseln handeln muss, aus denen sich ein Mensch nur schwer zu befreien vermag.
Die drei Religionen biblischen Ursprungs haben in Gestalt des Glaubens an den einen Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet, ihre Gläubigen der Selbstbestimmung so gründlich beraubt, dass sie weithin nicht mehr wahrnehmen, wie sie in Vorurteilen festgehalten werden und in neue Vorurteile verführt werden. So gerade neuerdings unter dem Zwang der USA , wenn diese der Menschheit abverlangen, in den fundamentalistischen Kämpfern des Islam „Terroristen“ zu sehen, sich selbst aber nicht als Handlanger fundamentalistischen Denkens von Katholiken, Protestanten und Juden sehen. „Den Teufel spürt das Völklein nie. Selbst wenn er es am Kragen hält“. Was sich da angebahnt hat nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mit der Nato, dem atomaren Schutzschirm für Europa und der Überfremdung mit amerikanischer Kultur findet nun seinen Abschluss mit der Forderung, auch das politische Weltgeschehen durch die Brille der USA zu sehen. So ist die Nähe unseres, des deutsch-christlichen Fundamentalismus zu den amerikanischen Geschwistern nicht zufällig. Aber wo führt das hin? Die Entscheidung vollzieht sich in Jerusalem. In Nazareth haben die Palästinenser, vor der christlichen Erlöserkirche angefangen eine große, die Kirche verdeckende Moschee zu bauen. Noch ehe sie über die Ausschachtungsarbeiten hinausgekommen sind, wurde ihnen seitens Israels und des Papstes ein Bauverbot auferlegt. Der Zusammenstoß des Islams mit der christlich-jüdischen Welt ist wieder aufgeflammt.  
In meinem Essay habe ich dem Paulus nachgewiesen, dass seine Umdeutung des Gehorsams gegenüber dem Herrgott in ein Vertrauen zu dem Vatergott Jesu eine „Selbstverstümmelung“ des Menschen sei, weil dieser „Glaube“ als Verzicht auf unsere sinnliche Wahrnehmung den Menschen entscheidend verändert. Er wird unweigerlich in der absoluten Abhängigkeit von einer Buchreligion zum Fundamentalisten. Nun suche ich nach einer weniger schmeichelhaften und doch nicht verletzenden Kennzeichnung. Da fällt mir die erste Seligpreisung ein: „Selig sind die, die da geistlich arm sind.“ Man braucht nur einen Buchstaben, das l, zu entfernen und hat die „geistig Armen“. So will ich sie in Zukunft nennen. Die „Geistig Armen“ der drei Religionen biblischen Ursprungs nach ihrem eigenen Selbstverständnis: „Es ist aber der Glaube eine Gewisse Zuversicht des, das man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“(Hebr.11,1)

26 - 01 - 2002

Ich erwische mich immer wieder bei dem Gedanken an das Endspiel in Jerusalem, wenn Scharon mit Gewalt den Tempelberg besucht und wenig später die Moschee in die Luft fliegt. Werden die Israelis den Tempel wieder aufbauen? Welchen ? Den salomonischen?
Woher nehmen sie die Bundeslade? Die USA rücken schon immer weiter von Arafat ab. Ihr Kampf gegen den sogenannten „Terrorismus“ wird hier in Jerusalem das letzte Gefecht führen müssen. Ob Bush und seine Ratgeber die Tragweite ihres Vorhabens, den Terrorismus weltweit auszurotten, allen ernstes für geboten und für durchführbar halten? Der Gedanke, das von der geistigen Elite der USA denken zu müssen, macht mich schaudern im Blick auf die Zukunft unserer Menschheit. „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns!“ Eine neue Art der Aufspaltung unserer Menschheit in Gute und Böse. Hie, amerikanische Freiheit und dort Terrorismus. Das Muster kennen wir. Hie, Priester mit dem Charakter indelibilis und dort die Laien! Ich erinnere mich aus dem Munde eines Katholiken gehört zu haben, dass es auf Erden keine tiefere Kluft zwischen Menschen gäbe als diese kirchliche Unterscheidung.  

27 - 01 - 2002

Heute gedenkt Deutschland des Tages, an dem Auschwitz von den Russen befreit wurde. Ich hörte in diesem Zusammenhang im Deutschlandfunk ein Gespräch mit einem Historiker Meyer (?), der ein Buch mit dem Titel „Von Athen bis Auschwitz“ geschrieben hat. Der Titel sagt schon, dass auch er den wirklichen Zusammenhang nicht zu finden vermochte und darum auch in dem Gespräch der Sache nicht auf den Grund ging. Er schilderte im Wesentlichen, wie er als Kind dank seines Elternhauses ganz unbeeinflusst mit jüdischen Kindern gespielt hat und später ebenso dank dieses Elternhauses nicht mehr als das Notwendige an Berührungspunkten zum Nationalsozialismus hatte. Er bemühte sich in dem Gespräch, die Konturen der Kollektivschuld der Deutschen und ihres Antijudaismus zu mildern, unter Hinweis darauf, dass das Leben nicht überall von der Brutalität der Nazis bestimmt war. Er muss ein beachtliches Buch über Caesar geschrieben haben. 

30 - 01 - 2002

Im Deutschlandfunk läuft zurzeit ein Gespräch über die von der Pisa Studie angeregte Sorge um die Erziehung unserer, der Deutschen Kinder. Alle Beteiligten unterscheiden nicht genau zwischen Sozialisierung und Erziehung.
Darum ist diese Veranstaltung für mich belanglos und ich höre nicht mehr zu. Ich hätte Lust, mich telefonisch einzumischen. Sie zu fragen: Ob ihrem Menschenbild noch immer das biblische zu Grunde läge?: „Der Mensch sei böse von Jugend an“? Sowohl die Taufe, wie die Beschneidung setze diese Einschätzung eines Neugeborenen voraus. Dem entsprechend sei auch die Erziehung bei den drei Religionen biblischen Ursprungs strenge, Elite bezogene Formierung der Kinder zu „Tagelöhnern Gottes“ oder mit Paulus zu reden, der sich selber als einen „Sklaven Jesus Christi“ bezeichnet, das ganze Leben ein Gottesdienst und alle Vorkommnisse in ihm auf diesen Gott bezogen. Unser Kalender mit seinen Sonn- und Feiertagen und all seinen Heiligen ist dafür Beweis genug. Das ist noch immer die Lebensgewohnheit breiter Bevölkerungsschichten der Erde. Der Ausbruch aus dieser autoritären Erziehung zur antiautoritären in den 60er Jahren hat nur ein Vakuum gebracht, einen Erziehungsnotstand, aus dem heraus die alten Autoritäten zu ihren „Fleischtöpfen Ägyptens“ zurückrufen. Gleichzeitig hat sich aber eine „Aufklärung“ durch die Forschung über die Medien der gleichen Bevölkerung bemächtigt.
Das hat zur Folge, dass einmal der Kreis der Areligiösen sich in unserer Demokratie als Konkurrent zu den Konfessionen aufgebaut hat, zum anderen eine Unzahl an pseudoreligiösen Angeboten auf den Markt kommen.
So ist der Kampf der Konfessionen um den Erhalt der alten Macht merklich gewachsen. 

31 - 01 - 2002

Der Deutschlandfunk berichtete heute Morgen von einer Untersuchung des Verhaltens der älteren Bevölkerung zu den Kirchen. Eine deutliche Abnahme der Kirchgänge sei auch hier zu verzeichnen. Als Ursache nannte der Berichterstatter, dass es in der kirchlichen Verkündigung auffallend still geworden sei um die Eschatologie, um Auferstehung und Jüngstes Gericht. Von der Wiege bis zur Bahre hat die kirchliche Sicht der Dinge an echter Glaubwürdigkeit verloren. Das schlägt sich auch in dem gestrigen Beschluss des Bundestages nieder, die Zellforschung an Embryonen unter strenger Kontrolle zuzulassen. Beide Kirchen machten danach lange Gesichter.
Was die Kirchen an Macht über die Menschen auf dem Gebiet ihrer Glaubwürdigkeit verlieren, suchen sie an Macht über die Chefetagen der Industrie zurückzu- gewinnen. Ich wusste längst, dass C. & A. und der Kaufhof einseitig konfessionell engagiert sind. Als dann dieser Tage der Waggonbau in ? als zu der kanadischen Firma „Bombardier“ gehörig im Gespräch war und wenig später auch die ehemaligen Lokomotivbauer Henschel und Thyssen in Kassel als zu diesem Konzern gehörig erkannt wurden, konnte ich mir diesen Reim machen: Der französische Name verwies mich auf das französische Kanada und sein konfessionelles Übergewicht. Dazu kam die Übernahme unserer Tageszeitung, der H.N.A. durch den Münchener „Merkur“. Kirchliche Machtausübung über die Medien, die Chefetagen von Banken und Konzernen? Siehe Italien unter Berlusconi! Siehe die USA unter Bush: In Gottes Namen: „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns!“ Der amerikanische way of life ist das Glaubensbekenntnis, unter das wir gezwungen werden sollen. Im Kapitalismus erhalten die christlichen Kirchen ihre Macht, die sie auf dem Gebiet ihrer Verkündigung penetrant verlieren. Das endet, wie zu sehen, in der Selbstzerfleischung des Monotheismus. 

01 - 02 - 2002

Tag für Tag bestätigt sich mir die Erkenntnis, dass in den USA eine kirchliche Arroganz an der Macht ist. So wurde heute berichtet, dass Bush große finanzielle Mittel einsetzen wolle, um dem vorehelichen und unehelichen Geschlechtsverkehr Einhalt zu gebieten. Die Kirche will zurück zur autoritären Erziehung der dreitausend Jahre biblischer, monotheistischer Geschichte. Sie beharrt darauf, trotz vielfältiger philosophischer und pädagogischer Erkenntnisse darüber, dass es neben der autoritären und antiautoritären Erziehung auch noch eine dritte, humane, die Selbstbestimmung des Menschen gewinnende Erziehung gibt. Solches Beharren beweist die von mir behauptete Selbstverstümmelung des Menschen zur Dummheit mit dem Ende einer gnadenlosen Selbstzerfleischung der Dummköpfe. Wie wäre es, wenn ich in Zukunft bei meinen Notizen nicht mehr von Fundamentalismus oder Monotheismus schreiben würde, sondern von „Einbildung“, einem guten deutschen Wort. Denn das entspricht dem Vorgang dieser religiösen Erziehung am besten. Sie ist den Menschen eingebildet. 

02 – 02 - 2002

Mir wurde immer deutlicher, dass der Monotheismus die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen in Europa seit Konstantin d.Gr. bestimmt. Dieser Monotheismus aber ist auch nichts anderes als die Übernahme animalischer Lebensformen auf das Zusammenleben der Menschen. Der Rudelbildung im tierischen Leben folgte an der Grenze vom Tier zum Menschen als Lebensgemeinschaft: die Familie, der Stamm, die Nation. Je nachdem wie diese Verbände die Umwelt erlebten, als freundlich oder gefährlich, wurden entweder die Ältesten, also die Weisesten in die Führung berufen in Gestalt des Patriarchates oder der Stärkste in einer Monarchie, für dessen Bezeichnung es im Laufe der Zeit immer weitere Steigerungen gibt vom Häuptling über Messias zum Kaiser, immer mit der Hoffnung einen Sieger an der Spitze des Gemeinwesens zu haben. In den modernen Demokratien findet sich diese Vorliebe für das Monarchische in der Persönlichkeitswahl. Hier liegt auch die Ursache dafür, dass in allen Konflikten, die derzeit auf der Erde wie Brandherde nicht zu löschen sind, Konfessionelles und Nationales unlöslich verschmolzen sind. Meine Behauptung, sie seien Geschwister muss ich dahingehend verbessern: Sie sind im Machtwillen des Monotheismus identisch. Auf die Landnahme, als erster Offenbarung der Erwählung Israels durch JHWH, folgte als zweite Erwählung die Judas und Benjamins dem Sitz der Bundeslade, als Niederlassung JHWHs auf der Erde. Seither sind im biblisch-jüdischen Monotheismus Landbesitz und Vormachtanspruch unlöslich mit einander verbunden. „Land gegen Frieden“ ist weder für einen Israeli noch für einen islamischen Palästinenser akzeptabel, da es ja beiden um das selbe Land, um Jerusalem und sein Umland geht. 

03 - 02 - 2002

Eben habe ich im WDR 3 einen ausführlichen Bericht über eine Bewegung gehört, die sich den Namen „Attac“ gegeben hat. (Ich weiß nicht ob ich den Namen richtig geschrieben habe?) In Frankreich entstanden, hat sie sich zur Aufgabe gemacht, der Globalisierung der Machtstrukturen durch Aufklärung die Maske des allein seligmachenden Kapitalismus vom Gesicht zu reißen. Trotz eindeutigen friedfertigen Verhaltens bei ihren Protesten gegen die derzeitigen Globalisierungskonferenzen, wurden sie von der jeweiligen Polizei als Friedensstörer behandelt. Auch hier die Seilschaft der Arroganz, die jeden Widerspruch sich verbittet und Andersdenkende niederknüppelt. Ich werde mich mit Attac in Verbindung setzen, um mehr von ihnen zu erfahren. Ceterum censeo sententiam „Extra ecclesiam nulla salus“ esse delendam! 

08 - 02 - 2002

Wenn ich versuche in meiner Umgebung etwas Verständnis dafür zu gewinnen, dass ich mich täglich so intensiv mit den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Vorgängen auf dieser Erde beschäftige, um auf dem Laufenden zu bleiben, dann erlebe ich fast immer ärgerliche Ablehnung. Sie will davon nichts wissen und begründet das damit, dass sie an diesem Geschehen nichts ändern könnte, weil sie ja auch nicht gefragt würde. Weder bei der Vereinigung Europas noch bei der Einführung des Euros fühle sie sich befragt. Ich bin für sie diesbezüglich ein Fremder. Auf einer der letzten Arztabrechnungen stand dann auch unter Diagnose das Wort „Demens“.
Dennoch geht es mir heute um das Wort „Verantwortung“. Im „Kluge-Götze“ wird es gar nicht gesondert besprochen. Lediglich unter der Vorsilbe „Ver-“ findet sich etwas Analoges. So bin ich auf meine Deutung angewiesen. Es hat mit einer Antwort zu tun. Und diese wiederum setzt eine Frage voraus. Wer fragt mich? Die Sonne? Die Erde? Fragen kann mich nur ein Mensch, unter anderem auch: Warum hast du das getan?
Es ist die Frage nach der Ursache menschlichen Handelns. Sie wird meistens dann gestellt, wenn ein Mensch das soziale Verhalten verletzt hat. Die Antworten könnten lauten: Ich wusste nicht, was ich tat. Oder das Weib, das du mir gegeben hast riet mir... Oder ich wurde dazu gezwungen. Oder man versprach mir den Himmel auf Erden. Lauter Antworten, die um einen Mittelpunkt kreisen und ihn von einer Antwort entlasten. Dieser Mittelpunkt ist die Selbstbestimmung des Menschen, hier und hier alleine wohnt die Motivation verantwortlichen Handelns. Dazu muss aber die Selbstbestimmung definiert sein. Ist sie animalischen Ursprungs, dann definiert sie sich zunächst ganz allgemein als „Willen zum Leben“ in Gestalt väterlicher und mütterlicher Art. Die väterliche Art der Selbstbestimmung zum Leben neigt zum animalischen„Willen zu Macht“, die mütterliche hingegen zur animalischen Fürsorge und Obhut des Lebens. Im Unterschied dazu kennt die frühisraelitische Weisheit eine väterliche Definition der Selbstbestimmung des Menschen, die den animalischen Freiheitswillen des Menschen unangetastet lässt, aber in der Intelligenz des Menschen etwas „Sonderliches“ gegenüber dem Tier sehen zu müssen meint, so dass über sie eine andere Art der Einflussnahme geboten sei, die der Nötigung nicht bedürfe, weil sie diesem Freiheitswillen konform unermüdlich nach Kenntnis strebt. Erziehung ist weiter nichts, als einem Kinde in diesem Bestreben behilflich zu sein mit dem Wissen und den Erfahrungen der Erwachsenen, immer bedacht des Kindes Intelligenz zur Seite zu haben.. Das ist in der Pädagogik längst erkannt. Die Kindergärten und Schulen sind bemüht ihre Erziehung dementsprechend zu ändern. Dennoch herrscht überall auf der Erde eine breite Einmütigkeit des Willens zur Macht über Menschen und seine Methode den Menschen von Kindesbeinen an in Fesseln zu legen, diesen Käfig für den Lebensraum haltend, in dem der Mensch alleine zu überleben vermag. Der Ausbruch in die antiautoritäre Erziehung hat ein Vakuum geschaffen, das nun der autoritären Erziehung wieder Wasser auf ihre Mühlen liefert. 

09 – 02 - 2002

Es ging mir um eine Aufhellung des Begriffs „Verantwortung“. Diese ist unlöslich verbunden mit der Selbstbestimmung des Menschen. Eine Menschheit in Käfighaltung ist in ihrer Verantwortlichkeit behindert. Das merkt unsereiner immer wieder an der Art, wie in der Politik damit umgegangen wird. Zurzeit geht es um den Kopf des Chefs des Bundesarbeitsamtes, Jagoda, einem Korbacher und von der SPD übernommenen CDU-Beamten. Es hat sich herausgestellt, dass die Zahlen der von den Arbeitsämtern vermittelten Arbeitslosen von allen oder vielen örtlichen Arbeitsämtern geschönt wurden. Nun wird nach den Verantwortlichen dafür gesucht. In der Regel wird so etwas mit einem sogen. „Bauernopfer“, dem Verlust eines Bauern beim Schachspiel, geregelt, d.h.: In dem riesigen Apparat eines solchen Institutes wird nach der Stelle gesucht, an der der Arbeitsgang erstmalig als fragwürdig erkannt und gemeldet wurde. Von dem Augenblick an ist jeder, der davon erfuhr bis hinauf zum Bundesminister verantwortlich. Nun wird mit Wollust danach gefragt, wer und wann einer davon erfahren hat? Die Opposition verlangt sofort den Kopf des Ministers. Die Regierung bringt das „Bauernopfer“ in Gestalt eines der unteren Beamten aus dem Apparat. 

11 - 02 - 2002

In mir finde ich immer mehr Sympathie dafür, die drei Jahrtausende des biblischen Monotheismus als Käfighaltung der Menschheit zu diffamieren. Der Vogel der ihn sich gewählt hatte als vermeintlichen Schutz vor der Verflüchtigung in einer grenzenlosen Freiheit ( Die Warnung des Turmbaus zu Babel) musste die bittere Erfahrung machen, dass Gitterstäbe den natürlichen Freiheitswillen des Menschen erst recht reizen. Die zehn Stämme Israels, die sich im Nordreich formierten, waren die ersten, die die Falle rochen und aus diesem Jerusalemer Käfig ausbrachen. Der Vogel, der im Käfig blieb, hat nie lernen wollen, dass er sich mit diesem Versuch, seine Zukunft vor dem Zerfall zu sichern, selber Gewalt antat. Im Gegenteil, er hat über die Ideologie des Monotheismus, diese Gewalt, die sich selbst zu erhalten versucht in Gestalt der drei monotheistischen Religionen, auf der ganzen Erde die Käfighaltung als Lebensprinzip der Menschen eingeführt. Wie konnte es dazu kommen? Das Wissen um die Vorleistungen von Sonne und Erde für das Leben und der in der Evolution vorhandene Wille jedes Hindernis zu beseitigen auf dem Wege zur Vollendung eines Wesens, das seine eigene Freiheit zu gewähren im Stande sei, war noch unbekannt. Die Freiheit war für sie ein schwindelerregender, grausiger Abgrund, die Käfighaltung ihre Rettung um vermeintlich festen Boden unter den Füßen zu erlangen. 

12 - 02 - 2002

Die Behandlung der Warnung des „Turmbaus zu Babel“ bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit. Aus ihr spricht die Angst der Stämme Israels vor der Gefahr, sich mit der Zeit aus den Augen zu verlieren. Die anfängliche Euphorie über die gewonnene Freiheit war abgeebbt. Sie suchen nun nach einem, die Stämme einenden Symbol und das war die Bundeslade. Sie befand sich dank Davids Initiative im Stamme Juda. Das führte zunächst zur Anerkennung der Vormachtstellung dieses Stammes und seiner Könige David und Salomo. Aber damit war zugleich die Ebenbürtigkeit der 12 Stämme zerstört. Das erkannten die Weisen und warnten mit ihrer Erzählung vom Turmbau zu Babel vor diesem Schritt. Tatsächlich haben sich die im Nordreich vereinigten Stämme ihre Freiheit von diesem Joch wieder genommen. Sie konnten damals noch nicht wissen, wie sehr sie damit dem Wesen des Lebens folgten: dieser Explosion des Lebens auf der Erde, die letztendlich ein Wesen zustandebrachte, das kraft seiner Intelligenz zur Mitarbeit an der Evolution fähig ist. Sie, die Explosion des Lebens auf der Erde, besitzt die Freiheit des Lichtes, das, wo immer es erscheint, das Dunkel belebt. Der Wille zur Freiheit ist ein Wesensmerkmal des Lebens. Die Angst vor der Freiheit beruht auf der Unkenntnis der gigantischen freiheitlichen Vorgaben unseres Lebens und führt notwendig in einen Käfig. So ist es denn auch unter den monotheistischen Religionen zur autoritären Erziehung des Menschen gekommen, zu seiner Käfighaltung. Der intelligenten Erziehung gehört die Zukunft. Sie ist das Licht in der Finsternis. 

20 - 02 - 2002

Ich hätte wohl besser von einer Erziehung zur Intelligenz geschrieben.
Es fällt mir schwer, mich einzumischen bei der Fülle dessen, was ich noch wahrnehme als fleißiger Hörer des Deutschlandfunks. Ich warte im Grunde nur noch auf den Ausgang der Schlacht um Jerusalem. Panzer und Bomber auf der Seite Scharons und nacktes, verzweifeltes menschliches Leben als Sprengsätze auf der Seite Arafats. Und die Menschheit sieht zu, wie hier die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Mag sein, dass Israel meint sich für all das, was ihm im Laufe der Geschichte an Unrecht angetan wurde, jetzt rächen zu dürfen. Sieht es sich denn nicht in der Gestalt jenes Josephs, des „Träumers“, Jakobs Liebling, den seine Brüder darum hassten und nach Ägypten verkauften? Beruft es sich doch immer darauf, als das „Erwählte Volk“ Gottes eben dieser Liebling Gottes zu sein. Nimmt es da Wunder, wenn es von seinen Brüdern darum gehasst wird? So wie die derzeitige Arroganz der USA diesen keine Freunde macht. Der Monotheismus macht seine Fans arrogant. Er teilt die Menschheit in Gerechte und Ungerechte, in Gute und Böse, in Gottesdienstler und Gottlose. Der Monotheismus zerstört als Spaltpilz den Frieden auf Erden. Ceterum censeo ... 

22 02 - 2002

Abgesehen von der Verbissenheit der beiden Kampfhunde im Nahen Osten, steht die Luft still in der Bekämpfung des sogen. Terrorismus. Bin Laden ist nicht gefunden. Das Ziel also nicht erreicht. Die amerikanische Kriegsmaschine steht an allen Orten der Erde zum Einsatz bereit. Aber es findet sich außer Arafat und seinen Palästinensern kein stichhaltiger Grund ohne einen Aufschrei der Menschheit, einen der sogen. Schurkenstaaten anzugreifen. Bush steht in den USA unter Erfolgszwang. Nun reist er durch die Welt und sucht um Zustimmung zu seinem hochgesteckten Ziel. Aber er erhält sie nicht. Bush und Scharon stehen allein. Sie haben sich selber in diese Sackgasse manövriert. Die Quelle des Terrorismus ist Jerusalem. Dort sieht sich der biblische Gott wieder einmal in einer Selbstzerfleischung sich gegenübergestellt. Das ist ja nicht neu. Die Geschichte der Religionen biblischen Ursprungs besteht aus solcher Selbstzerstörungswut. So wird diese anstehende Schlacht um Jerusalem nicht die letzte sein. Es sei denn, man einigte sich darauf, niemals mehr „um Gottes Willen“ zu denken, zu sagen und zu handeln. Ceterum censeo...! 

24 - 02 - 2002

Der Gedanke, die Kultur unserer monotheistisch denkenden Religionen ist bis aufs Mark von dieser monarchischen Herrschaftsform verseucht, macht mich zögern. Habe ich mich schon so in meiner Sicht der Dinge verlaufen, dass ich schon Gespenster sehe? Sind es Gespenster, wenn ich zwischen dem Monotheismus und dem Kapitalismus, den patriarchalen Strukturen in Wirtschaft und Gesellschaft und dem Griff nach globaler Macht der Großmächte eben diesen animalischen Monotheismus als eindeutigen Musterknaben sehe? 

25 – 02 - 2002

Bin Laden haben die Kreuzzügler nicht erwischt. Nun greifen sie nach Arafat als der vermeintlichen Königin des terroristischen Hornissennestes. Zögerlich, wohl wissend, damit dem Unrecht des „Sechstage Krieges“ die Krone aufzusetzen. Mit welchem Recht beansprucht Israel dies Land der Palästinenser für sich? Die Geschichte ist über das Königreich Davids und Salomos wie das heiße Bügeleisen über ein Wäschestück dahingegangen. Und unser Wissen ist um die Gewissheit reicher, dass zufällige geschichtliche Ereignisse wie die Landnahme der israelitischen Stämme, die Königszeit Davids und Salomos, so wie die Kreuzigung Jesu von Nazareth niemals zu ewigen Vernunftwahrheiten werden können, wie der tägliche Auf- und Untergang der Sonne und die Fortpflanzung des Lebens. Glaubenssätze werden uns Menschen als Vernunftwahrheiten aufgezwungen so intensiv und penetrant, dass wir sie weithin schon nicht mehr von einander zu unterscheiden vermögen. Ja oft genug, wie im Falle dieser monotheistischen Religionen, für fundamentaler halten als die Wahrnehmung unserer Sinne. Dabei stelle ich fest, dass unsere Intelligenz ganz und gar friedfertig und geduldig ist im Wissen um den Boden unter den Füßen. Der Glaube aber, der diesen Boden unter den Füßen nicht hat, sondern nur die Deutung einiger zufälliger geschichtlicher Ereignisse in Anspruch nehmen kann, muss? Ja, was muss er? Gewalt einsetzen, nicht gegen die Intelligenz, die still und friedfertig Schritt für Schritt von Sieg zu Sieg ihren Weg geht und dem Glauben eine Bastion nach der anderen raubt, wie das Licht der Finsternis und das Leben dem Leblosen. So kann er nur noch Gewalt gegen sich selber üben in der Selbstzerfleischung der Monotheismen um die Frage: Wer hat den richtigen Monotheismus? .......

26 - 02 - 2002

Die griechisch-orthodoxe Kirche wird so leicht vergessen, wenn vom biblischen Fundamentalismus die Rede ist. Sie hat sich aber erst dieser Tage wieder zu Wort gemeldet, als Rom versuchte, in dem vom Kommunismus befreiten Russland katholische Diözesen einzurichten. Das hat ihm aber die russisch-orthodoxe Kirche als Missionsversuch übelgenommen und untersagt. 

04 - 03 - 2002

Der Deutschlandfunk brachte heute die Nachricht, dass die Katholiken in Nordirland bereits in der Überzahl seien und damit auf Seiten der Protestanten diese Reaktion verursachten. Eine Bestätigung meiner Behauptung, dass der Papst gegen die Geburtenregelung ist, weil er genau weiß, dass der Weg zur Macht ganz natürlich und unmerklich für die Naiven über den Kinderreichtum führt. Der verstorbene Dyba triumphierte in einem Gespräch, das über HR 3 ausgestrahlt wurde, seine Kirche habe auf der Erde nicht Priester genug, um allem Taufbegehren nachkommen zu können. Die andere Seite dieser, den Anschein von Menschen- und Lebensfreundlichkeit erweckenden Einstellung, die Übervölkerung der Erde und das Massensterben verhungernder und kranker Kinder ist nicht Sache des Papstes und seiner Kardinäle vom Typ Dyba.
Aber was quäle ich mich mit solchen Ungereimtheiten monotheistischen Denkens? Wo ich doch weiß, dass die „Götterdämmerung“ der Religionen in ihr Endstadium eingetreten ist, in Irland, auf dem Balkan, im Nahen Osten, in Afghanistan, im Sudan, in Indien, in Europa und in den USA, überall da, wo der Machtkampf der Religionen unter dem Vorwand des Willens zum Frieden Gewalt anwendet. „Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen....“. Jesus v. Nazareth! 

11 - 03 - 2002

Als Trittbrettfahrer der USA im Kampf gegen den Terrorismus hat sich von Anfang an Russland in seinem Vernichtungskrieg gegen die Tschetschenen eingefunden und nun haben sich auch noch die Chinesen im Kampf gegen Moslems in ihrem Machtbereich dazugesellt.
Zwischen Europa und den USA baut sich eine Konkurrenz der Stahlindustrien auf. Die europäische Seite hat ihre Anlagen in den vergangenen Jahren modernisiert. Die USA hat das zu tun versäumt und ist preislich ins Hintertreffen geraten. Jetzt wollen sie sich den europäischen Stahl mit Einfuhrzöllen vom Halse halten.
Jörg Heider in Österreich und der „Richter Gnadenlos“ in Hamburg haben nun auch in Rotterdam bei den Bürgerschaftswahlen in Holland für den Unmut der Bevölkerung über die Überfremdung des Landes einen Außenseiter als Mitstreiter gefunden, der auf Anhieb dritte Kraft in Rotterdam wurde. Da bahnt sich in Europa etwas an. Ich muss an Indien denke, wo der Islam den Hinduismus im Laufe der Zeit so sehr unterwandert hat, dass die Hindus jetzt versuchen sich seiner zu erwehren. Auch hier sind Konfessionalismus und Nationalismus ein und dieselbe Quelle des Hasses.
Der Spendenskandal bei der SPD in Köln. Das Gleiche kostete sie die Macht in Berlin. Dazu die Grundstimmung in unserer Bevölkerung, wie in Holland: „Das Boot ist voll“ ! Das Ergebnis der nächsten Wahl ist leicht zu prognostizieren. Der Konfessionalismus hinter der Maske des Nationalismus hat leichtes Spiel mit der Naivität des kapitalistischen Großgrundbesitzes an Menschen. Die von Arbeitslosigkeit und Überfremdung geängstigte Bevölkerung wird wieder in die Arme eines Rattenfängers getrieben. Wer wird es sein? „Halb zog es ihn, halb sank er hin“, könnte man jetzt schon prognostizieren, und dabei daran denken, wie sehr gewisse Kreise auf den Bestand und die Vergrößerung der Wehrmacht bestehen und der Präsident der USA erst neulich uns Deutsche gemahnt hat, mehr für unsere Wehrmacht zu tun. So greifen die USA schon jetzt in unseren Wahlkampf ein. Aber, was stört mich das? Solange wir Intellektuellen wissen, dass die Selbstzerstörung der monotheistischen Kulturen und Strukturen ihren Höhepunkt erreicht hat und Jerusalem mit seinem Gott wie der Holocaust, der Atombombenabwurf auf Hiroschima und Nagasaki, der Gau von Tschernobyl und die Zerstörung des World Trade Centers in New York nur noch der Geschichte angehören, der Mensch aber einsieht, dass er nur Zukunft hat in der Weisheit frühisraelitischer Denker, die die Gottebenbildlichkeit des Menschen in seiner Selbstbeherrschung, in seinem Verzicht auf Macht über andere Menschen und auf ein Feindbild von ihnen sehen. 

12 - 03 - 2002

Auf meinem Morgengang auf den Berg ging mir wieder das Rätsel des Monotheismus durch den Kopf. Das Rätsel, das ich darin sehe, dass gerade er die Menschheit nicht eint, sondern in der Regel spaltet. Dazu gesellte sich die Erinnerung an ein lateinisches Zitat: „divide et impera“! Das war des Rätsels Lösung. Der Monotheismus spaltet durch seinen Anspruch auf Alleinherrschaft die Menschheit in solche, die diesem Anspruch genügen und solche, die sich weigern ihn gelten zu lassen, in „gute“ und „böse“ Menschen. Das hat der Jahwist erkannt und darum davor gewarnt. Herrschaft ist hilflos und ohnmächtig, wo der Mensch ihr nicht erlaubt ihren Fuß in die Tür zu stellen. Immer wieder stoße ich bei meinen Nachdenken auf dies „Unerbittliche“ („In principiis obsta!“). Das „Sonderliche“ am Menschen ist seine Intelligenz, die ihm dazu dient die Vorgänge zu kennen und so das Gegenständliche durchschauen zu können, so dass er nun selber aus Erfahrung weiß, womit er es zu tun hat und darum nun selber in seiner Unerbittlichkeit sich auf die Seite der Allmacht von Sonne, Licht, Leben, Wissen und Wahrheit stellen kann. 

13 - 03 - 2002

Zu dem, was ich gestern über den Monotheismus biblischer Observanz und seine Eigenschaft, die Menschheit zu spalten, geschrieben habe, muss ich hinzufügen, dass dieses Spalten seine Fortsetzung fand, als sich das Christentum vom Judentum löste und einige Jahrhunderte später der Islam seinen Sonderweg ging. Dazu kamen dann auch noch die Trennung der Ostkirche von Rom und die vielen Denominationen protestantischer Prägung. Sie gehören alle zu der Gruppe, die dem Totalitätsanspruch des Monotheismus genügen wollen und unterscheiden sich nur darin, dass jeder von sich meint, den Königsweg des Gehorsams gefunden zu haben. Das Zusammenleben dieser ehrgeizigen Muster-Gottesdienstler wurde zum blutigen Konkurrenzkampf. Warum blutig? Warum kein fair play?
Warum dieser abgrundtiefe Hass zwischen diesen Gruppen? Das „extra ecclesiam nulla salus“ machte die Da-Draußen zum „Unkraut“, zu einer gefährlichen Versuchung für die Da-Drinnen. Es bedrohte und bedroht die „heile Welt“ der jeweiligen Konfession. Darum muss es ausgerottet werden. Darum blutig. Darum das „Feindbild“. . .
Der Atheismus konnte dabei unbemerkt sein Leben erhalten, waren doch immer die Ketzer im Visier der „Tagelöhner Gottes“, bis er in der Aufklärung sich offen zu Wort melden zu können meinte, und dann in neuster Zeit in den Stiefeln des Monotheismus mit Macht, in Konkurrenz zu den religiösen Konfessionen, atheistische Konfessionen errichten zu können glaubte.
Das 20. Jahrhundert hat diese Versuche ad absurdum geführt. Die religiösen Konfessionen beherrschen wieder das Feld. Zur Zeit ängstigt die Schlacht um Jerusalem zwischen Juden und Christen einerseits und dem Islam andererseits die Bevölkerung der Erde. 

15 - 03 - 2002

Die USA sind gerade dabei, Scharon die Zügel anzulegen. Sie bestehen auf der Gültigkeit eines Abkommens . In ihm wird neben dem Staat Israel ein selbständiger Staat der Palästinenser geplant und bereits von beiden Seiten gebilligt. Scharon hat dies Abkommen von Anfang an für sich und seine Anhänger nicht anerkannt. Ihm ging es um ein heiles Israel mit ganz Jerusalem und dem Tempelberg als Mittelpunkt. Als er an die Macht kam, zerstörte er den aufkeimenden Willen zur Toleranz auf beiden Seiten mit Gewalt.
Jetzt scheint auch in den USA die Erkenntnis zu wachsen, dass hier in Palästina die Ursache für den Angriff vom 11. September zu finden ist. In diesen Stunden, in denen der Vermittler der USA einen letzten Versuch unternimmt, noch einmal der Schlacht um Jerusalem in einem Waffenstillstandsabkommen Einhalt zu gebieten, wird es sich zeigen, dass zwischen Juden und Christen einerseits und dem Islam andererseits unter dem Monotheismus kein Frieden sein kann. Nach dem Satz „Extra ecclesiam nulla salus“ ist jeder Andersgläubige eine tödliche Gefahr für die Gläubigen und hat darum keine Existenzberechtigung. Darum gibt es keinen Frieden im Monotheismus, solange dieser Satz nicht zurückgenommen wird. 

22 - 03 - 2002

Bei der Durchsicht meiner Eintragungen unter Tabu 2 stieß ich auf meine Gedanken über die Genforschung und auf die Unsicherheit bei der Einschätzung des Klonens von Mensch und Tier für die Zukunft der Menschheit. Ich denke, dass für diese Art von Fortpflanzung im Augenblick kein Bedürfnis besteht, so lange die Übervölkerung der Erde uns auf den Nägeln brennt und des Schweißes der Weisen bedarf, diese Explosion zu bändigen. Aber das wird erst geschehen, wenn wir begriffen haben, dass es außer der Sonne und uns niemanden und nichts gibt, was diese Erde als Lebensraum für den Menschen erhält. Die Aufgabe ist erkannt und die Anfänge sind gemacht. Die beiden Bergsteiger sind an einem Punkt angelangt, an dem einer der beiden bedenklich wird und an Rückkehr denkt, während der andere im Glauben an den Beistand des Himmels sich nur zögernd dem Zwang der Tatsachen beugt. 

23 - 03 - 2002

Gestern hat der Bundesrat über das von SPD und Grünen vorgelegte Zuwanderungsgesetz beraten und abgestimmt. Als der derzeitige Bundesrats-Vorsitzende, Berlins Oberbürgermeister Wowereit, Brandenburgs „Ja“ zum Gesetz gelten ließ und das Gesetz als angenommen erklärte, kam es zum Krawall der CDU geführten Länder. Die Ursache war nicht das Gesetz, sondern die Koalition aus SPD und CDU in Brandenburg, die in einem Koalitionsvertrag für die Abstimmung im Bundesrat vorgesehen hatte, sich mit Stimmenthaltung zu beteiligen, wenn die Koalition in der anstehenden Frage keine einheitliche Meinung habe. Als nun die Bundes-CDU trotz allen Entgegenkommens seitens der Regierung sich nicht dieses populistischen Wahlkampfthemas (Sympathie für die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung) berauben lassen wollte, sah der Ministerpräsident Stolpe sich und sein Land von der CDU massiv für den Wahlkampf missbraucht und antwortete darum mit diesem Koalitionsbruch und der Zustimmung zum Gesetz. Die CDU tobte natürlich, allen voran Hessens Ministerpräsident Roland Koch, der schon einmal mit dieser Sympathie für die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung eine Wahl gewonnen hatte. 

24 - 03 - 2002

Sympathie für die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung! Ich lasse mich diese Entdeckung noch einmal in ganzer Länge schreiben; denn nun habe ich verstanden, dass sich in dieser Sympathie nicht nur der Rudelinstinkt der Menschen zu Wort meldet, sondern auch der Monotheismus mit seiner Sympathie für den Fundamentalismus.

25 - 03 - 2002

Der Sturm im Bundesrat war als Theater inszeniert. Ich glaube, es war der Ministerpräsident des Saarlandes der gestern erklärt haben soll: Die H.P.(meine Zusammenfassung der beiden christlich signierten Parteien) hätten tags zuvor schon gewusst, was da von Seiten der SPD geführten Ländern geplant sei und hätten ihrerseits den Aufruhr zu spielen beschlossen. Damit haben die H.-P. den Wahlkampf über das Fernsehen eröffnet. Jetzt wird von dieser Seite der Rudelinstinkt unserer Bevölkerung zur Wahl gerufen. Gut so! Damit wird die Wahl zur Volksbefragung über seine Fremdenfeindlichkeit. Die Mehrheit wird sich instinktiv, wie in allen Völkern dieser Erde, für sie entscheiden. So werden die H.-P. wieder an die Macht kommen. Aber dann müssen sie sehen, wie sie den Zauber, den sie da in Gang gesetzt haben, wieder bändigen. Sie haben sich und die Mehrheit der Bevölkerung damit ganz eindeutig auf die Seite der Rechtsradikalen gestellt.
Abwarten! 

20 - 04 - 2002

In der Pause meiner Eintragungen habe ich eine neue Datei erarbeitet unter dem Titel: „Der Monotheismus des 1. Psalms. 

26 - 04 - 2002

Heute habe ich die letzte Änderung dieser Datei an Joachim abgeschickt. Bei der Arbeit daran ist mir klar geworden, wie sich der Wille zur Macht unter David im gegenwärtigen Verhalten der USA unter Bush wiederfindet. Es gibt offenbar keine Alternative in diesem Vorgehen. David, im Besitz der Bundeslade, meinte den gemeinsamen Nenner zu haben, unter dem er die 12 Stämme beisammenhalten könne. Das erwies sich als irrig, irrig deshalb, weil dieses Ansinnen Jerusalem eine Bedeutung gab, die zehn der Stämme ihm nicht zu geben bereit waren. In der Folgezeit nahm die Christenheit das Jerusalem der Bundeslade und das des Lebens und Sterbens Jesu für sich in Anspruch. Bush und Scharon treten in diese Fußstapfen Davids, indem sie die Menschheit mit Gewalt dazu zwingen möchten, den Anspruch Israels auf Jerusalems zu akzeptieren. 

10 - 05 - 2002

In der Zwischenzeit habe ich meine ca. 70 Thesen über den „Monotheismus des 1.Psalms“ geschrieben. Im Nahen Osten ist Arafat aus der Einkerkerung der Israeli wieder frei. Aber er darf das Land nicht verlassen. Andernfalls müsste er für immer draußen bleiben. Auch die Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem ist beendet. 17 der dort festgehaltenen Palästinenser wurden des Landes verwiesen und nach Zypern ausgeflogen. Italien verweigerte die Aufnahme. Ein weiterer Teil durfte in den Gaza-Streifen und der Rest wurde frei gelassen.
Da sitze ich nun, ich armer Intellektueller, weiß um die Zusammenhänge und fühle mich vom Monotheismus eingekerkert, wie Arafat in Ramallah von den Panzern Israels. Wenn ich bedenke, dass dieser Wahnsinn 3000 Jahre andauert und vom Leben ernährt wurde, dann frage ich mich, wie lange wird es noch dauern, bis dass es diesen Vampir von seiner Brust reißt und ihn nicht mehr ernähren kann. Wenn die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, dann ist der Zusammenbruch der Weltwirtschaft abzusehen. Die Reichen, d.h. die Banken, werden gezwungen sein immer mehr faule Kredite zu gewähren, weil die Zahl der soliden Schuldner ständig abnimmt und die Zahl der Insolvenzen schon jetzt ein Ausmaß angenommen hat, so dass die Bankiers hinter vorgehaltener Hand erbleichen. Was wissen die Politiker schon davon? Daher ist  ihr Wahlkampfgehabe reinstes Demokratie-Theater, mit dem uns Bürgern der Ernst der Stunde verborgen bleiben soll. Theater auch Bushs Krieg gegen den Terror?
Blutiges Theater? Von da ist es nicht weit bis Erfurt, wo ein 18 jähriger Gymnasiast, weil unmittelbar vor seinem Abitur von der Schule verwiesen, 17 Personen und am Ende sich selber erschoss. 14 Lehrer, 1 Polizisten und 2 Schülerinnen. 

11 - 05 - 2002

„Und führe uns nicht in Versuchung“ daran denke ich , wenn ich das Geschäftgebaren unserer Wirtschaft vor Augen habe. Das Angebot der Supermärkte ist eine Augenlust für die Begehrlichkeit des Menschen, das Auto nicht minder, die Mode dazu und die Ferien im warmen Süden. Aber, so frage ich mich, ist das ein legitimes Gebet angesichts der Wahrnehmung, dass in der Natur eben dieser Vorgang das Leben bestimmt? 

15 - 05 - 2002

In der Zwischenzeit habe ich fast nur noch an den „Geschenkten Leben der Bibel“ gearbeitet. Der Monotheismus, meine Meßlatte, an der ich den Zustand auf dieser Erde ablesen zu können weiß, versandet in der Selbstzerfleischung um Jerusalem. Israel hat den Zugriff auf Arafat gelockert und Bush versucht nun mit seinen Mitteln, ihn außer Gefecht zu setzen. Er setzt auf die Gipfelkonferenz der arabischen Staaten. Da wird er versuchen eine Mehrheit für die Entmachtung Arafats zu finden. Bis dahin zieht Israel zwischen sich und den Palästinensern des Westjordanlandes einen elektrischen Zaun.
Aber zurück zu dem Gedankengang vom 11.05., den natürlichen Verlockungen. So gesehen sind sie legitim.
Aber ist das Natürliche auch menschlich? Die Intelligenz des Menschen nimmt Einblick in die Folgen seines Handels und erkennt, dass seine Freiheit in Gefahr gerät, wenn er diesem natürlichen Verlangen nachgibt. Der Mensch alleine vermag seinen unbändigen Freiheitswillen in der Selbstbeherrschung vor dem Verlust seiner Freiheit zu schützen. Es gibt nichts, außer dem Menschen, das ihm die Verantwortung für die Zukunft des Lebens auf dieser Erde abnehme. 

21 - 06 - 2002

Im Deutschlandfunk wurde heute Machiavellis gedacht. Wie könnte ich das überhören bei meiner Erkenntnis von der Arroganz und von der Skrupellosigkeit des Monotheismus nach Psalm 1. 

01 - 07 - 02

Der Juli hat kalt begonnen. Die Linde blüht. Aber Bienen sind nicht zu hören. Der Rausch der Fußball-Weltmeisterschaft ist verflogen. Mein Versuch, die Meinen davon zu überzeugen, dass auch in solchen Spielen noch immer das Animalische im Menschen seine Befriedigung suche, scheiterte an der Unfähigkeit, sich eine Menschheit ohne diese, Stimulans des Kampfes vorstellen zu können. Mein Hinweis darauf, dass es doch auch noch andere Formen des Zusammenlebens gäbe, z.B. in Familien, in denen zu beobachten sei, wie Eltern und Geschwister eines behinderten Kindes mit besonderer Liebe an ihm festhielten, so gerade dem Schwachen ihre Zuwendung bewahrend. Ein Verhalten, das dem dieses Jesus von Nazareth so lebenswichtig war, dass er sich auch durch seinen Tod nicht davon abbringen ließ. Selbst die, die in ihren Evangelien den historischen Jesus mit dem Christus nach Jes.53 vermengten, haben diese Nähe Jesu zu den Ausgegrenzten, Verurteilten und Hilflosen als das Besondere an ihm festhalten zu müssen gemeint. Die Folge davon war und ist, dass der Wille zur Macht, diese Arroganz des Monotheismus immer auch daherging im Mäntelchen der Barmherzigkeit der Diakonischen Arbeit. Ich meine beobachtet zu haben, wie in einigen Menschen, zwei so gegensätzliche Regungen wie Sentimentalität und Brutalität beieinander wohnten. Im Monotheismus werden Brutalität und Barmherzigkeit, zwei einander ausschließende Verhaltensweisen zu einer Einheit verknüpft, so dass Heil und Unheil der Menschen aus einer Quelle zu kommen scheinen. ... 

03 - 07 - 02

... Die Quelle kennzeichnet die Menschen als Verworfene und „Gerechte“. Die Verworfenen sind die armen, kranken und in ihrem Sozialverhalten entgleisten Menschen, die Gerechten sind die reichen, gesunden, und im Fließverkehr des Sozialverhaltens nicht auffälligen Menschen. So war es jedenfalls in Israel zur Zeit Jesu. Er selber soll gesagt haben. „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde: Du sollst deinen Freund lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch.....“
Die Ehebrecherin sollte nach alter Anschauung gesteinigt werden. Er aber entwand sie ihren Häschern, der Barmherzigkeit und dem Leben zugetan. Vom Islam hört man hin und wieder von der Steinigung solcher das Sozialdiktat verletzender Menschen -  auch heute noch. In der Apartheid-Bewegung Südafrikas und der USA sind die Weißen die Gesegneten dieser Quelle und die Schwarzen die Verworfenen. Diese Tendenz findet sich auch wieder in der Fremdenfeindlichkeit der Europäer, die sich vorwiegend an Schwarzen austobt. Danach sieht es so aus, als ob ein großer Teil der Menschen als realistisches Ziel eine heile Welt vor Augen hat und meint dieses Ziel mit Gewalt erreichen zu können. Einerseits bei den Menschen durch ein einheitliches Sozialverhalten, die Guten von den Bösen trennend, andererseits die Natur zwingend, nur noch dem Leben der Menschheit dienlich zu sein, alles dem Menschen Widerliche, Gefährliche und Nutzlose ausrottend in einem ewigen Kampf mit der Natur und ihrer verschwenderischen Explosion des Lebens in der Evolution. Es ist der Kampf der Engherzigkeit des Menschen gegen die Weitherzigkeit der Evolution. 

06 - 07 - 02

Gestern ging mir der Gedanke durch den Kopf, ob mein Bemühen um die biblischen Zusammenhänge mit der Gegenwart darin seine Ursache hatte, dass große Teile meines Lebens von mir wie schwere Lasten getragen wurden. Nach dem ersten Weltkrieg und der Rückkehr meines Vaters: die christlich, preußische Strenge meines Elternhauses. Nach der Aufnahme ins Gymnasium: die Schulen und ihr unerbittlicher Erfolgszwang. Dann das Studium unter der Diktatur der Nazis. Dann als Soldat an der Ostfront im 2.Weltkrieg. Dann, dem Krieg entkommen, nahezu 30 Jahre Pfarrer in einer von Ostvertriebenen überschwemmten Gemeinde. War das das Geschenk des Lebens von einem Schöpfer, dem so viel Gutes nachgesagt wurde? Ich bedurfte, wie kein anderer, der Nachfrage. Hatte ich über Jahrzehnte biblische Texte gepredigt und behauptet, in ihr, der Bibel, sei der Schlüssel zu allen Lebensfragen zu finden, machte ich mich daran in ihr zu ergründen, was mir im Laufe der Zeit als unvereinbar zur Gewissheit geworden war: Die Verflechtung von Herrschaft und Liebe. Diese Verflechtung in ihrer widerlichen Perversität hatte ich in Elternhaus und Schule, in Kirche und Staat erlebt, mich und das Zusammenleben der Menschen in seiner Verlogenheit zerstörend. 

08 - 07 - 02

So sehe ich das heute, nachdem ich Einblick genommen habe in die Weltanschauung der frühisraelitischen Stämme. Sie, die Halbnomaden in der Reichweite des mächtigen Ägyptens, hatten die natürliche Arroganz und Willkür eines Starken zu spüren bekommen, der sie, die Ohnmächtigen, je nach Lage der Dinge zur Sanierung ihres Viehbestandes ins Land holte oder sie nach getaner Arbeit als lästige Fremde versklavte und aus Furcht vor einer Überfremdung durch sie, ihre Fortpflanzung unterband und sie davonjagte. Für diese Stämme war Herrschaft ein Horror. Ihre Weltanschauung krönte die Freiheit. Ihre Weisheit versuchte darauf das Geheimnis eines Zusammenlebens der Menschen im Frieden zu ergründen und fanden es darin, dass JHWH in der Gestalt Abels die Nomaden zu seinen „Erwählten“ machte und mit dieser Vorbildlichkeit die Starken einlud, es ihm gleichzutun, an die Stelle des herrschaftlichen Gesetzes die zwanglose Vorbildlichkeit setzend. 

10 - 07 - 02

Was hilft mir all mein Wissen? So lange die Starken der Weisheit der Schwachen kein Gehör schenken und dabei bleiben, dass alles gut werde, wenn man daran festhalte „Die Gäule zu füttern, damit die Spatzen etwas zu fressen hätten“, wird sich nichts am animalischen Verhalten der Menschen ändern. Der Monotheismus der Bibel wagt sich nicht an eine offene Versklavung der Menschen unter das „Gesetz“. Er vollzieht sie unter dem Dach der „Gnade“, bewusst oder unbewusst, in dem Glauben, dem eigentümlich Menschlichen, der Barmherzigkeit, damit Genüge getan zu haben. 

12 - 07 - 2002

War das ein bewusster Betrug des Willens zur Macht? Oder gab es Gründe dafür, Gewalt als rettende Hilfe zu verstehen? In der Tat ereigneten sich im Leben der Menschen Situationen, in denen ein schnelles Zupacken des Retters für den Bedrohten die letzte Rettung war. Das rechtfertigte den Satz: „Der Zweck heilige die Mittel“. Diese Rechtfertigung selber ist der Beweis dafür, dass die Menschheit Gewalt gegenüber Menschen nicht zu ihren regulären Heilsgütern zählt, wie beispielsweise die Freiheit, schon gar nicht den Zugriff auf das ganze Leben. 

15 - 07 - 2002

Ich wende mich wieder einmal meinem Tagebuch zu.
In der Zwischenzeit habe ich die zirka 60 Thesen über die in der Bibel dem Menschen geschenkten Leben abgeschlossen. Meine Erkenntnis hat sich dahin erweitert, dass ich entdeckte: Schon zur Zeit des Jahwisten stand die Frage auf der Tagesordnung des Streites der Weisen: Wozu gibt es im Leben Starkes und Schwaches? Soll das Starke das Schwache beherrschen, analog dem Fressen und Gefressenwerden in der Tierwelt? Oder sollte das Starke dem Schwachen zur Freiheit verhelfen? Analog der Befreiung Israels aus der Gewalt der Ägypter? 

23 - 09 - 2002

Ein denkwürdiger Tag. SPD und Grüne haben eine zweite Wahlperiode mit knappster Mehrheit gewonnen und damit die CDU auf weitere vier Jahre von der Macht verdrängt. Das tut der CDU weh, weil auch hier die Neigung vieler Wähler, dem jeweiligen Mächtigen ihre Stimme gibt, dem Bonus der Regierung. Der Kulturkampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geht weiter. Der Stärkere ist nun einmal der Stärkere. Das ist das Naturgesetz. Zugegeben. Aber es ist tierisch: „Fressen und Gefressenwerden“. Was haben wir Menschen zusätzlich zu diesen Tieren an Fähigkeiten ? Die haben wir doch! Die Intelligenz, die Fähigkeit nicht immer nur ans Fressen zu denken, sondern uns auch Gedanken zu machen darüber, ob es einen anderen Weg zu leben geben könnte, als der des ständigen Mordens. Das Leben lebt ja nur von Lebendigen.
Ein Wunder, dass normalerweise immer noch soviel Lebendiges nachwächst zu unserer Sättigung. Also gibt es nun ein anderes Leben als dieses? 

29 - 09 - 2002

In meinem derzeitigen Zustand habe ich heute eine Diskette an Joachim postfertig gemacht, in der festen Absicht, an meiner Arbeit über die den Menschen in der Bibel geschenkten Leben nichts mehr zu ändern.
Ich war letztlich mehrfach im Krankenhaus. Erst wegen eines Blaseninfekts mit Harnverhalten. Die Entfernung der Prostata in den 80ger Jahren hatte Vernarbungen hinterlassen, die wiederum Raum für den Restharn schufen. Seither trage ich einen Katheter durch die Bauchdecke, einen „Zystofix“, mit dem ich neben der normalen Entleerung meiner Blase auch den Restharn entleeren kann. Der zweite Notruf mit seinem ganzen Aufwand galt einer bedrohlich erscheinenden Atemnot. Angina pectoris war die Diagnose des Arztes. Eine meines Alters wegen unreparierbare Verengung der Herzkranzgefäße. Der dritte Alarm erfolgte dann im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt. Wir haben hier im Krankenhaus einen Schwaben aus Nürtingen als Herzspezialisten. Der hat mich mittels einer komplizierten Zusammenstellung zahlreicher Medikamente wieder so weit gebracht, dass ich nach 14 Tagen entlassen werden konnte und nun, geschwächt natürlich, wieder auf den Beinen bin, mich alleine noch anziehen kann,dass ich  esse und schlafe wie bisher und mich dabei  am sichersten vor meinem Computer fühle. Das Wissen um meine Zerbrechlichkeit verlässt mich nicht mehr. Aber am Computer herrscht noch immer der Wille, dem Monotheismus seine Maske vom Gesicht zu reißen und den Menschen ihre JHWH-Ebenbildlichkeit bewusst zu machen. Dabei wird mir täglich bewusst gemacht, wie nahe die Menschheit in ihrer Mehrheit dem Rudelinstinkt der Tiere ist. 

12 - 10 - 2002

Die Fronten werden sichtbarer.Während Bush von beiden Häusern des Kongresses die Ermächtigung erhielt gegen Saddam Hussein mit militärischer Gewalt vorzugehen, erhielt Jimmy Carter, ein Vorgänger in der Präsidentschaft der USA, den Friedensnobelpreis. Das war eine schallende Ohrfeige für die gesamte USA. Die Intelligenz lebt noch!
Das „Opus Christi“ hat sich mir dieser Tage als die von mir schon immer vermutete Zentrale katholischer Machtinteressen entlarvt. Mit seiner Aufforderung, unverschämt das katholische Christentum zu fördern, betreibt es systematisch Bemühungen, einflussreiche Stellungen in Politik und Wirtschaft mit katholischen Persönlichkeiten zu besetzen. Das ist Kulturkampf im Untergrund. Solch Verhalten baut auf die Naivität der Menschheit, die nicht merkt, wie sie zu Behinderten herabgewürdigt wird. Aber was hilft's der Kirche? Wenn ihre Köpfe in Politik und Wirtschaft sich zerreißen müssen zwischen Kirche und Welt? „Niemand kann zwei Herren dienen“.

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