Otto WilhelmyTagebuch 3 Ceterum censeo sententiam „Extra ecclesiam nulla salus“ esse delendam. Intelligentia facit hominem. |
09 - 01 - 2002
Der Wahlkampf
hat begonnen. Die „christlichen“ Parteien haben zwei Messiasse, eine
Frau,
Angela Merkel und den bayrischen Ministerpräsidenten Stoiber. In
unserer Bevölkerung
rumort’s. Der Fremdenhass nimmt zu. Die Europaeuphorie ist verflogen.
Die Zahl
der Arbeitslosen hat die 4 Millionen wieder überschritten. Die
Industrie treibt
Politik mit Entlassungen. Was verbindet die Industrie mit der Kirche,
dass sie
ganz offensichtlich diese wieder an die Macht bringen will?
Verkörpert die
Kirche selber auch Macht und legitimiert sie damit auch die Macht des
Geldes?
Offensichtlich neigen die „ christlichen“ Parteien zum Nationalismus
und zum Kapitalismus.
Aber was beschwere ich mich? So lange die Masse Mensch in ihrer
Mehrheit und in
ihrer Naivität diese Versklavung hinnimmt, sehe ich keinen anderen
Ausweg als
den des Abwartens bis der Turm des Machterhalts zusammenbricht. Ist
dieser
Zeitpunkt vorauszusehen? Wenn die Reichen immer reicher werden und die
Armen
immer ärmer, dann kommt der Zeitpunkt, an dem den Armen als der
Mehrheit Geld
zugeschaufelt werden muss, um die Reichen bei ihrem Reichtum zu
erhalten. Sozialhilfe,
Arbeitslosengeld, Subventionen. Damit wird der Schein einer geordneten
Wirtschaft
aufrechterhalten. Wir sind also längst in diesem Zusammenbruch
drin und ich
erwarte stündlich einen 11. September für die Weltwirtschaft.
Aber die naive
Menge merkt nicht, dass in ihrer Ohnmacht ihr Zorn auf die Fremden, die
Russlanddeutschen,
die Faulen, die Roten gelenkt wird. Feindbilder, die von den wahren
Übeltätern
ablenken sollen Der 11. September hat sicher auch die Wirkung, dass die Furcht vor den Hochhäusern bei denen, die darin arbeiten müssen, zugenommen hat. Das könnte erklären, warum die Banken zurzeit ihren Personalbestand so stark zurückfahren. Ohne Kündigungen. Ihre Leute wandern ab. 10 -
01 -
2002
Extra
omnipotentiam nulla salus! So stellt sich mir jetzt das
Zentraldogma
des Monotheismus dar. Damit bin ich aber wieder bei dem naiven
Gedanken, dass
Frieden auf Erden sein könne, wenn einer so stark wäre, dass
er alle anderen
zum Frieden zwingen könne. Ohne den USA zu nahe treten zu wollen,
denke ich,
dass eben dies ihr unverhohlenes Ziel ist. Zugleich weiß ich,
dass damit das
Animalische im Menschen sein Recht behauptet. Aber dann ist die Frage:
Worin
unterscheiden wir Menschen uns von den Tieren? Was sind denn
Menschenrechte und
Menschenwürde? Was ist denn die behauptete „Gottebenbildlichkeit“
des Menschen?
Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe ja herausgefunden, dass
dieser Jesus von
Nazareth in der Schöpfungsgeschichte des Jahwisten die
authentische
Interpretation dieser „Gottebenbildlichkeit“ gefunden hat:
„Selbstbeherrscht,
ohne den Willen zur Macht über andere Menschen und ohne Feindbild
von ihnen“.
Was ist zu tun? Wo könnten wir Eltern lernen, mit unseren Kinder
in diesem
Sinne menschlich umzugehen. Bei den Dompteuren? Die wissen, dass sie
das
Vertrauen ihrer Tiere verloren haben, wenn sie es einmal verletzen,
wenn sie
einmal die Würde ihres Tieres nicht respektieren. Die Würde
des Menschen ist
seine Selbstbestimmung und in ihr wohnt die Verantwortlichkeit. Ich muss mich berichtigen. Die Zielsetzung der USA vor dem 11.September war, sich durch ein Raketenabwehrsystem vor allen Angriffen zu schützen und sich so unangreifbar zu machen. Diese Sicherheit hat die Katastrophe vom 11. September zerschlagen. Darauf hin haben sie den uralten Weg der Blutrache eingeschlagen, indem sie dabei sind, den sogenannten Terrorismus auf der ganzen Erde auszurotten. Ich stocke weiter zu schreiben, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Volk wie die USA, das mit seiner Sprache und Kultur die Welt zu erobern auf dem Wege ist, zugleich noch so archaischen Instinkten gehorcht. Fragt man sich, woher das kommen könnte, dann muss einem einfallen, was aus den USA berichtet wird von fundamentalistischem Terror aus protestantischen und katholischen Kreisen gegenüber missliebigen Personen. Abtreibungsgegner schrecken nicht davor zurück, abtreibende Ärzte zu ermorden. Ähnlich unerbittlich verhalten sie sich gegenüber Homosexuellen. Mit Bush und seinen Republikanern hat dieser Geist zurzeit wieder Oberwasser. Es ist der Monotheismus mit seinem Machtanspruch, die Menschheit auf Vordermann bringen zu können. 11 - 01 -2002
Es ist der Geist
des fundamentalistischen Islams und der des Zionismus, der Orthodoxie,
des
Katholizismus und Puritanismus. Es ist der Geist, der die Menschheit
unter dem
Gesichtspunkt sieht: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens
ist
böse von Jugend an“. Es ist der Geist der Diktaturen eines
Pinochet, eines
Stalin und eines Hitler. Um nur einige neuere Namen zu nennen. Es ist
auch der
Geist der sogenannten christlichen Parteien mit ihrem Mehrwertanspruch.
Im
Grunde ist es noch das Tier in uns, das so denkt. So sind denn auch
alle die
Vorgänge in Irland, auf dem Balkan, im Nahen Osten, in
Afghanistan, wie in der
Tierwelt Selbstzerfleischung der drei monotheistischen Religionen
biblischen
Ursprungs.Ich sehe des Öfteren Sendungen aus der Tierwelt. Heutzutage ersparen die Filmemacher dem Zuschauer weder den Akt der Zeugung noch den des Gefressenwerdens. Ist es nur meine anerzogene Scheu dabei zusehen zu müssen, die mich irritiert? Oder ist es in den Augen eines Menschen etwas anderes als in denen eines Tieres? Aber was ist dann das andere? Das Wissen um menschliches Leben als etwas „Sonderlichem“ (Matth.5,47), das nicht nur der Nahrung dient. Wäre es denn so abwegig, wenn die Evolution in ihrem Erfindungsreichtum dem Garten und seinen Lebewesen im Menschen auch noch den Gärtner geschaffen hätte? Nicht zufällig steht an der Spitze uralter Ethik das „Du sollst nicht töten“. 12 - 01 - 2002.
Gestern haben
sich die beiden „christlichen“ Parteien für Edmund Stoiber als
Speerspitze
gegen Schröder im Wahlkampf entschieden. Angela Merkel hat
zurückgesteckt. Die
Fragen, die unsere Bevölkerung nun bei der Bundestagswahl im
September zu
beantworten hat, sind: 1. Will sie die Ökosteuer und die damit
verbundene
gebremste Umweltverschmutzung oder will sie sie nicht? 2. Will sie den
Ausstieg
aus der Kernenergie wegen der ungelösten Entsorgung des
Atommülls oder will sie
das nicht? 3. Will sie die Umstellung der Landwirtschaft auf
Biobetriebe zu Gunsten
einer besseren Qualität der Ware oder will sie das nicht? Damit
bekommt der
Wahlkampf Profil.Aber was zerbreche ich mir den Kopf über die Einzelheiten, die bei der Wahl zur Entscheidung stehen? Zur Entscheidung steht in Wahrheit die Frage: Weiter so im Umgang mit uns und unserer Umwelt? „Es lebe der Fortschritt der Evolution!“ (So dieser Tage ein Computerfachmann). Oder: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ Was ist das für ein Zustand? Wenn wir schon nicht mehr einig sind in der Beurteilung unserer Lage als Mensch auf dieser Erde. Wir wissen um den Zustand der Wälder, wir wissen um die Luftverschmutzung, wir wissen um den Wassermangel, wir wissen um die Überbevölkerung der Erde. Wir wissen um die Bedrohung der Zukunft unserer Kinder. Wir wissen um die zunehmende Immunschwäche der Menschen. Wir wissen, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Wer kann denn diese Höllenfahrt noch bremsen? Der Herrgott? Seit dem 11.September hört man allenthalben mehr vom Beten der Menschen. Die Gottesdienstbesuche seien gestiegen, sagte erst gestern der Präses Kock. Darf unsereiner im Glauben an Gott leichtsinnig sein? Da sind wir wieder beim Fundamentalismus angelangt. Sind Leichtsinn und Brutalität Geschwister? Wer sind wir denn nun als Mensch? Der Luftikus, der das Theater eröffnet zum Lustspiel oder der Weise, der homo sapiens? Die Intelligenz ist so wenig geneigt, sich die Finger an diesem Spiel schmutzig zu machen, so dass sie meint abwarten zu können, bis der Krug zerbricht. Er ist immer wieder zerbrochen in den 3000 Jahren des Kampfes um den Besitz der Macht. Aber jetzt sind wir da angelangt, wo darüber die Bäume zu sterben beginnen und der Sauerstoff für unseren Atem abnimmt. Die nächste Bundestagswahl wird deutlich machen, wofür sich die Mehrheit unserer Bevölkerung entscheiden wird. In den Führungsetagen wird jetzt eine hektische Beeinflussung der Angestellten und Arbeiterschaft beginnen. Sollen sie. Ich rechne damit, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung noch nicht bereit ist gegen „Zuckerbrot und Peitsche“ zu wählen. Eben, nach dem Mittagsschlaf hörte ich im Deutschlandfunk die Nachricht von einem bayrischen, katholischen Pfarrer, der sich gegen die Kruzifixe in den Schulen ausgesprochen hat. Es gäbe so viel freundlichere Darstellungen aus dem Leben Jesu. Die Reaktion war wie bei einem Tarantelstich. Ob sie gar nicht merken, wie sie das Kruzifix als Geßlerhut ihres Vormachtanspruchs gebrauchen? 15 - 01 - 2002
Das
Bundesverfassungsgericht muss auf Antrag der Tierschützer
über das Schächten
von Tieren entscheiden. Dabei spielt der Elektroschock als
Betäubung eine
gewisse Rolle.Aus Japan wurde berichtet, dass die 20jährigen Jugendlichen nach wie vor ihren Mündigkeitstag feiern. Die Art und Weise dieser Feier habe sich aber zu Gunsten moderner Gaudis von der Tradition gelöst. 17 - 01 - 2002
In Nigeria
gewinnt die „Scharia“, das rigorose Gesetz des Islam, immer mehr an
Macht. Die
Christen sehen sich ernstlich bedroht in ihrer Existenz.In Italien regiert Berlusconi mit der Macht über die Medien und die Mafia. In Palermo klagen Priester darüber, dass die Fremdenfeindlichkeit jetzt gefördert werde. Die Mafia aber sei von Berlusconi ruhig gestellt. Er wolle jetzt keine Skandale. Im ehemaligen Rhodesien und dem heutigen Simbabwe werden die weißen Farmer derart bedroht, dass ihre nutzbringende Arbeit für das Land zerstört wird und statt ihrer Not und Armut sich breit machen. Überall ist der Monotheismus mit seinem monarchischen Absolutheitsanspruch unterschwellig am Werk. In Nigeria stellt der Islam mit seiner Scharia im Namen Gottes den Anspruch auf die Vormacht oder den Mehrwert. In Italien nimmt Berlusconi alle Macht für sich in Anspruch und versucht nun mit ihr ganz Italien zu befrieden. In Simbabwe kenne ich den religiösen Hintergrund nicht, aber die Schwarzen sind an der Macht und bedienen sich ihrer, in der Meinung, wenn sie die Weißen los seien, am Ziel ihrer Wünsche zu sein. Auch hier das Prinzip „Extra ecclesiam nulla salus“, nur dass es hier jetzt heißt: Unter uns Schwarzen dulden wir kein Mitspracherecht der Weißen, die uns so lange ausgenommen haben. Ich frage mich, ob ich dabei bin, den Sachverhalt zu sehr zu vereinfachen? Aber mein Schlüssel passt, weil er animalische Ursachen dafür geltend machen kann. 19 - 01 - 2002
Aus Georgien
wurde heute im Deutschlandfunk berichtet. Dieses früher so
gesegnete Land um
die Hauptstadt Tiflis ist auch unter Schewardnaze
noch nicht wieder zur Ruhe gekommen. Tiflis heißt jetzt
übrigens Tiflissi. Nach
dem Ende der Sowjetunion hatte sich Georgien selbständig gemacht.
Im Kampf um
die Präsidentschaft siegte der deutschfreundliche und
deutschsprechende
Schewardnaze gegen seinen Widersacher. Aber Ordnung und Frieden haben
den
Kaukasus verlassen. Korruption und Arbeitslosigkeit ruinieren das Land.Nach der Inthronisation Stoibers zum Kanzlerkandidaten der beiden „christlichen“ Parteien sollte Roland Kochs Wahlkampfmanager der letzten Landtagswahl in Hessen, ein Dr. Jung, das gleiche für Stoiber in Berlin wiederholen. Er(?) hatte in der Hessenwahl mit einer mit der Fremdenfeindlichkeit sympathisierenden Unterschriftenaktion der CDU zum Sieg verholfen. Dann kam die Schmiergeldaffäre, in der er möglicherweise seinen Posten als Innenminister Hessens opfern musste zu Gunsten seines Freundes Roland Koch, dem eigentlichen spiritus rector. Dieser ist offensichtlich darauf bedacht, als Kanzlerkandidat der CDU in der Zukunft zur Verfügung zu stehen. Er, Koch, hat seinen Freund, der wohl doch nicht so gut ist wie sein Ruf, aus dieser misslichen Situation befreit und zurückgerufen. 20 - 01 - 2002
Ich hätte mir
so
gerne vorzustellen gewünscht, wie nach den mir jetzt bekannten,
animalischen
Normen unserer Kultur, der Prozess des Fressens und Gefressenwerdens in
der Zukunft
ablaufen wird. Er ist ja nicht neu, sondern hat sich immer wieder
wiederholt im
zur Genüge bekannten Aufstieg und Untergang der Großreiche
dieser Erde. Am Ende
starben sie alle daran, dass sie sich überfressen hatten. Sind die
USA jetzt
dabei, das Maul zu voll genommen zu haben?Im Grunde versuchen sie mit diesem riesigen Aufwand gegen den „Terrorismus“, diesem Israel in den Besitz von Jerusalem und dessen Anspruch auf Palästina zu verhelfen. Dort verläuft auch dieser Kreuzzug im Sande. Warten wir’s ab! Gestern haben die Israelis die Zentrale des palästinensischen Fernsehens zerstört. Das geschah im Gegenzug zu einem Selbstmordattentäter, der tags zuvor eine ganze jüdische Familie, 6 Personen, erschossen hatte. 21 – 01 - 2002
Eben hörte ich
im Deutschlandfunk von einem amerikanischen Politiker: Mit dem
11.September
habe im Kapitol ein Umdenken in der Bewertung der UNO stattgefunden.
Man habe
die ausstehenden Beiträge bezahlt, in der Erkenntnis, dies
Unternehmen der Terrorbekämpfung
nicht ohne die UNO durchführen zu können. Umdenken, so frage
ich mich? Das ist
auch wieder Falschmünzerei mit Begriffen. Diese Zuwendung zur UNO
dient doch
auch nur dem Willen, dieses Forum aus seiner Neutralität in das
Netz
amerikanischer Sicht dieses Kreuzzuges zu bringen. Das „Extra ecclesiam
nulla
salus“ wird hier praktiziert. Wie hat Bush enthusiastisch ausgerufen:
„Wer
nicht für uns ist, der ist gegen uns“!Der Monotheismus ist es, der von Anfang an die Menschheit in die zwei Lager von Freund und Feind aufgegliedert hat. Mit Aufmerksamkeit hörte ich auch, dass die USA uns Deutsche aufgefordert habe, unsere Wehrmacht zu vergrößern. Sitzen in den Staaten spezielle Beobachter der politischen Vorgänge bei uns, die nun meinen den sogenannten christlichen Parteien Wahlhilfe leisten zu müssen? 22 - 01 - 2002
„Es ist sehr
schwer, etwas anderes zu glauben, als was man als Kind gelernt hat.“
(Selma
Lagerlöf). Wohin ich auch komme, da begegne ich der Kenntnis
dieser Vereinnahmung
der Kinder in den Glauben der Eltern. Es sei schwer
sich davon zu lösen, sagt Selma Lagerlöf. Das besagt, dass
es sich um Fesseln handeln muss, aus denen sich ein Mensch nur schwer
zu
befreien vermag.Die drei Religionen biblischen Ursprungs haben in Gestalt des Glaubens an den einen Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet, ihre Gläubigen der Selbstbestimmung so gründlich beraubt, dass sie weithin nicht mehr wahrnehmen, wie sie in Vorurteilen festgehalten werden und in neue Vorurteile verführt werden. So gerade neuerdings unter dem Zwang der USA , wenn diese der Menschheit abverlangen, in den fundamentalistischen Kämpfern des Islam „Terroristen“ zu sehen, sich selbst aber nicht als Handlanger fundamentalistischen Denkens von Katholiken, Protestanten und Juden sehen. „Den Teufel spürt das Völklein nie. Selbst wenn er es am Kragen hält“. Was sich da angebahnt hat nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mit der Nato, dem atomaren Schutzschirm für Europa und der Überfremdung mit amerikanischer Kultur findet nun seinen Abschluss mit der Forderung, auch das politische Weltgeschehen durch die Brille der USA zu sehen. So ist die Nähe unseres, des deutsch-christlichen Fundamentalismus zu den amerikanischen Geschwistern nicht zufällig. Aber wo führt das hin? Die Entscheidung vollzieht sich in Jerusalem. In Nazareth haben die Palästinenser, vor der christlichen Erlöserkirche angefangen eine große, die Kirche verdeckende Moschee zu bauen. Noch ehe sie über die Ausschachtungsarbeiten hinausgekommen sind, wurde ihnen seitens Israels und des Papstes ein Bauverbot auferlegt. Der Zusammenstoß des Islams mit der christlich-jüdischen Welt ist wieder aufgeflammt. In meinem Essay habe ich dem Paulus nachgewiesen, dass seine Umdeutung des Gehorsams gegenüber dem Herrgott in ein Vertrauen zu dem Vatergott Jesu eine „Selbstverstümmelung“ des Menschen sei, weil dieser „Glaube“ als Verzicht auf unsere sinnliche Wahrnehmung den Menschen entscheidend verändert. Er wird unweigerlich in der absoluten Abhängigkeit von einer Buchreligion zum Fundamentalisten. Nun suche ich nach einer weniger schmeichelhaften und doch nicht verletzenden Kennzeichnung. Da fällt mir die erste Seligpreisung ein: „Selig sind die, die da geistlich arm sind.“ Man braucht nur einen Buchstaben, das l, zu entfernen und hat die „geistig Armen“. So will ich sie in Zukunft nennen. Die „Geistig Armen“ der drei Religionen biblischen Ursprungs nach ihrem eigenen Selbstverständnis: „Es ist aber der Glaube eine Gewisse Zuversicht des, das man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“(Hebr.11,1) 26
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01 - 2002
Ich erwische
mich immer wieder bei dem Gedanken an das Endspiel in Jerusalem, wenn
Scharon
mit Gewalt den Tempelberg besucht und wenig später die Moschee in
die Luft
fliegt. Werden die Israelis den Tempel wieder aufbauen? Welchen ? Den
salomonischen?Woher nehmen sie die Bundeslade? Die USA rücken schon immer weiter von Arafat ab. Ihr Kampf gegen den sogenannten „Terrorismus“ wird hier in Jerusalem das letzte Gefecht führen müssen. Ob Bush und seine Ratgeber die Tragweite ihres Vorhabens, den Terrorismus weltweit auszurotten, allen ernstes für geboten und für durchführbar halten? Der Gedanke, das von der geistigen Elite der USA denken zu müssen, macht mich schaudern im Blick auf die Zukunft unserer Menschheit. „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns!“ Eine neue Art der Aufspaltung unserer Menschheit in Gute und Böse. Hie, amerikanische Freiheit und dort Terrorismus. Das Muster kennen wir. Hie, Priester mit dem Charakter indelibilis und dort die Laien! Ich erinnere mich aus dem Munde eines Katholiken gehört zu haben, dass es auf Erden keine tiefere Kluft zwischen Menschen gäbe als diese kirchliche Unterscheidung. 27 - 01 - 2002
Heute gedenkt
Deutschland des Tages, an dem Auschwitz von den Russen befreit wurde.
Ich hörte
in diesem Zusammenhang im Deutschlandfunk ein Gespräch mit einem
Historiker
Meyer (?), der ein Buch mit dem Titel „Von Athen bis Auschwitz“
geschrieben
hat. Der Titel sagt schon, dass auch er den wirklichen Zusammenhang
nicht zu
finden vermochte und darum auch in dem Gespräch der Sache nicht
auf den Grund
ging. Er schilderte im Wesentlichen, wie er als Kind dank seines
Elternhauses
ganz unbeeinflusst mit jüdischen Kindern gespielt hat und
später ebenso dank
dieses Elternhauses nicht mehr als das Notwendige an
Berührungspunkten zum
Nationalsozialismus hatte. Er bemühte sich in dem Gespräch,
die Konturen der
Kollektivschuld der Deutschen und ihres Antijudaismus zu mildern, unter
Hinweis
darauf, dass das Leben nicht überall von der Brutalität der
Nazis bestimmt war.
Er muss ein beachtliches Buch über Caesar geschrieben haben.30 - 01 - 2002
Im
Deutschlandfunk läuft zurzeit ein Gespräch über die von
der Pisa Studie
angeregte Sorge um die Erziehung unserer, der Deutschen Kinder. Alle
Beteiligten unterscheiden nicht genau zwischen Sozialisierung und
Erziehung.Darum ist diese Veranstaltung für mich belanglos und ich höre nicht mehr zu. Ich hätte Lust, mich telefonisch einzumischen. Sie zu fragen: Ob ihrem Menschenbild noch immer das biblische zu Grunde läge?: „Der Mensch sei böse von Jugend an“? Sowohl die Taufe, wie die Beschneidung setze diese Einschätzung eines Neugeborenen voraus. Dem entsprechend sei auch die Erziehung bei den drei Religionen biblischen Ursprungs strenge, Elite bezogene Formierung der Kinder zu „Tagelöhnern Gottes“ oder mit Paulus zu reden, der sich selber als einen „Sklaven Jesus Christi“ bezeichnet, das ganze Leben ein Gottesdienst und alle Vorkommnisse in ihm auf diesen Gott bezogen. Unser Kalender mit seinen Sonn- und Feiertagen und all seinen Heiligen ist dafür Beweis genug. Das ist noch immer die Lebensgewohnheit breiter Bevölkerungsschichten der Erde. Der Ausbruch aus dieser autoritären Erziehung zur antiautoritären in den 60er Jahren hat nur ein Vakuum gebracht, einen Erziehungsnotstand, aus dem heraus die alten Autoritäten zu ihren „Fleischtöpfen Ägyptens“ zurückrufen. Gleichzeitig hat sich aber eine „Aufklärung“ durch die Forschung über die Medien der gleichen Bevölkerung bemächtigt. Das hat zur Folge, dass einmal der Kreis der Areligiösen sich in unserer Demokratie als Konkurrent zu den Konfessionen aufgebaut hat, zum anderen eine Unzahl an pseudoreligiösen Angeboten auf den Markt kommen. So ist der Kampf der Konfessionen um den Erhalt der alten Macht merklich gewachsen. 31 - 01 - 2002
Der
Deutschlandfunk berichtete heute Morgen von einer Untersuchung des
Verhaltens
der älteren Bevölkerung zu den Kirchen. Eine deutliche
Abnahme der Kirchgänge
sei auch hier zu verzeichnen. Als Ursache nannte der Berichterstatter,
dass es
in der kirchlichen Verkündigung auffallend still geworden sei um
die
Eschatologie, um Auferstehung und Jüngstes Gericht. Von der Wiege
bis zur Bahre
hat die kirchliche Sicht der Dinge an echter Glaubwürdigkeit
verloren. Das
schlägt sich auch in dem gestrigen Beschluss des Bundestages
nieder, die
Zellforschung an Embryonen unter strenger Kontrolle zuzulassen. Beide
Kirchen
machten danach lange Gesichter.Was die Kirchen an Macht über die Menschen auf dem Gebiet ihrer Glaubwürdigkeit verlieren, suchen sie an Macht über die Chefetagen der Industrie zurückzu- gewinnen. Ich wusste längst, dass C. & A. und der Kaufhof einseitig konfessionell engagiert sind. Als dann dieser Tage der Waggonbau in ? als zu der kanadischen Firma „Bombardier“ gehörig im Gespräch war und wenig später auch die ehemaligen Lokomotivbauer Henschel und Thyssen in Kassel als zu diesem Konzern gehörig erkannt wurden, konnte ich mir diesen Reim machen: Der französische Name verwies mich auf das französische Kanada und sein konfessionelles Übergewicht. Dazu kam die Übernahme unserer Tageszeitung, der H.N.A. durch den Münchener „Merkur“. Kirchliche Machtausübung über die Medien, die Chefetagen von Banken und Konzernen? Siehe Italien unter Berlusconi! Siehe die USA unter Bush: In Gottes Namen: „Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns!“ Der amerikanische way of life ist das Glaubensbekenntnis, unter das wir gezwungen werden sollen. Im Kapitalismus erhalten die christlichen Kirchen ihre Macht, die sie auf dem Gebiet ihrer Verkündigung penetrant verlieren. Das endet, wie zu sehen, in der Selbstzerfleischung des Monotheismus. 01 - 02 - 2002
Tag für Tag
bestätigt sich mir die Erkenntnis, dass in den USA eine kirchliche
Arroganz an
der Macht ist. So wurde heute berichtet, dass Bush große
finanzielle Mittel
einsetzen wolle, um dem vorehelichen und unehelichen Geschlechtsverkehr
Einhalt
zu gebieten. Die Kirche will zurück zur autoritären Erziehung
der dreitausend
Jahre biblischer, monotheistischer Geschichte. Sie beharrt darauf,
trotz
vielfältiger philosophischer und pädagogischer Erkenntnisse
darüber, dass es
neben der autoritären und antiautoritären Erziehung auch noch
eine dritte,
humane, die Selbstbestimmung des Menschen gewinnende Erziehung gibt.
Solches
Beharren beweist die von mir behauptete Selbstverstümmelung des
Menschen zur
Dummheit mit dem Ende einer gnadenlosen Selbstzerfleischung der
Dummköpfe. Wie
wäre es, wenn ich in Zukunft bei meinen Notizen nicht mehr von
Fundamentalismus
oder Monotheismus schreiben würde, sondern von „Einbildung“, einem
guten
deutschen Wort. Denn das entspricht dem Vorgang dieser religiösen
Erziehung am
besten. Sie ist den Menschen eingebildet.02 – 02 - 2002
Mir wurde immer
deutlicher, dass der Monotheismus die politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Strukturen in Europa seit Konstantin d.Gr. bestimmt. Dieser
Monotheismus
aber ist auch nichts anderes als die Übernahme animalischer
Lebensformen auf
das Zusammenleben der Menschen. Der Rudelbildung im tierischen Leben
folgte an
der Grenze vom Tier zum Menschen als Lebensgemeinschaft: die Familie,
der
Stamm, die Nation. Je nachdem wie diese Verbände die Umwelt
erlebten, als
freundlich oder gefährlich, wurden entweder die Ältesten,
also die
Weisesten in die
Führung berufen in Gestalt des Patriarchates oder der
Stärkste in einer
Monarchie, für dessen Bezeichnung es im Laufe der Zeit immer
weitere
Steigerungen gibt vom Häuptling über Messias zum Kaiser,
immer mit der Hoffnung
einen Sieger an der Spitze des Gemeinwesens zu haben. In den modernen
Demokratien findet sich diese Vorliebe für das Monarchische in der
Persönlichkeitswahl. Hier liegt auch die Ursache dafür, dass
in allen
Konflikten, die derzeit auf der Erde wie Brandherde nicht zu
löschen sind,
Konfessionelles und Nationales unlöslich verschmolzen sind. Meine
Behauptung,
sie seien Geschwister muss ich dahingehend verbessern: Sie sind im
Machtwillen
des Monotheismus identisch. Auf die Landnahme, als erster Offenbarung
der
Erwählung Israels durch JHWH, folgte als zweite Erwählung die Judas und Benjamins dem Sitz der Bundeslade,
als
Niederlassung JHWHs auf der Erde. Seither sind im
biblisch-jüdischen Monotheismus
Landbesitz und Vormachtanspruch unlöslich mit einander verbunden.
„Land gegen
Frieden“ ist weder für einen Israeli noch für einen
islamischen Palästinenser
akzeptabel, da es ja beiden um das selbe Land, um Jerusalem und sein
Umland
geht. 03 - 02 - 2002
Eben habe ich im
WDR 3 einen ausführlichen Bericht über eine Bewegung
gehört, die sich den Namen
„Attac“ gegeben hat. (Ich
weiß
nicht ob ich
den Namen richtig geschrieben habe?) In Frankreich entstanden, hat sie
sich zur
Aufgabe gemacht, der Globalisierung der Machtstrukturen durch
Aufklärung die
Maske des allein seligmachenden Kapitalismus vom Gesicht zu
reißen. Trotz
eindeutigen friedfertigen Verhaltens bei ihren Protesten gegen die
derzeitigen
Globalisierungskonferenzen, wurden sie von der jeweiligen Polizei als
Friedensstörer
behandelt. Auch hier die Seilschaft der Arroganz, die jeden Widerspruch
sich
verbittet und Andersdenkende niederknüppelt. Ich werde mich mit Attac in Verbindung setzen, um
mehr von
ihnen zu
erfahren. Ceterum censeo sententiam „Extra ecclesiam nulla salus“ esse
delendam!08 - 02 - 2002
Wenn ich
versuche in meiner Umgebung etwas Verständnis dafür zu
gewinnen, dass ich mich
täglich so intensiv mit den politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Vorgängen
auf dieser Erde beschäftige, um auf dem Laufenden zu bleiben, dann
erlebe ich
fast immer ärgerliche Ablehnung. Sie will davon nichts wissen und
begründet das
damit, dass sie an diesem Geschehen nichts ändern könnte,
weil sie ja auch
nicht gefragt würde. Weder bei der Vereinigung Europas noch bei
der Einführung
des Euros fühle sie sich befragt. Ich bin für sie
diesbezüglich ein Fremder.
Auf einer der letzten Arztabrechnungen stand dann auch unter Diagnose
das Wort
„Demens“. Dennoch geht es mir heute um das Wort „Verantwortung“. Im „Kluge-Götze“ wird es gar nicht gesondert besprochen. Lediglich unter der Vorsilbe „Ver-“ findet sich etwas Analoges. So bin ich auf meine Deutung angewiesen. Es hat mit einer Antwort zu tun. Und diese wiederum setzt eine Frage voraus. Wer fragt mich? Die Sonne? Die Erde? Fragen kann mich nur ein Mensch, unter anderem auch: Warum hast du das getan? Es ist die Frage nach der Ursache menschlichen Handelns. Sie wird meistens dann gestellt, wenn ein Mensch das soziale Verhalten verletzt hat. Die Antworten könnten lauten: Ich wusste nicht, was ich tat. Oder das Weib, das du mir gegeben hast riet mir... Oder ich wurde dazu gezwungen. Oder man versprach mir den Himmel auf Erden. Lauter Antworten, die um einen Mittelpunkt kreisen und ihn von einer Antwort entlasten. Dieser Mittelpunkt ist die Selbstbestimmung des Menschen, hier und hier alleine wohnt die Motivation verantwortlichen Handelns. Dazu muss aber die Selbstbestimmung definiert sein. Ist sie animalischen Ursprungs, dann definiert sie sich zunächst ganz allgemein als „Willen zum Leben“ in Gestalt väterlicher und mütterlicher Art. Die väterliche Art der Selbstbestimmung zum Leben neigt zum animalischen„Willen zu Macht“, die mütterliche hingegen zur animalischen Fürsorge und Obhut des Lebens. Im Unterschied dazu kennt die frühisraelitische Weisheit eine väterliche Definition der Selbstbestimmung des Menschen, die den animalischen Freiheitswillen des Menschen unangetastet lässt, aber in der Intelligenz des Menschen etwas „Sonderliches“ gegenüber dem Tier sehen zu müssen meint, so dass über sie eine andere Art der Einflussnahme geboten sei, die der Nötigung nicht bedürfe, weil sie diesem Freiheitswillen konform unermüdlich nach Kenntnis strebt. Erziehung ist weiter nichts, als einem Kinde in diesem Bestreben behilflich zu sein mit dem Wissen und den Erfahrungen der Erwachsenen, immer bedacht des Kindes Intelligenz zur Seite zu haben.. Das ist in der Pädagogik längst erkannt. Die Kindergärten und Schulen sind bemüht ihre Erziehung dementsprechend zu ändern. Dennoch herrscht überall auf der Erde eine breite Einmütigkeit des Willens zur Macht über Menschen und seine Methode den Menschen von Kindesbeinen an in Fesseln zu legen, diesen Käfig für den Lebensraum haltend, in dem der Mensch alleine zu überleben vermag. Der Ausbruch in die antiautoritäre Erziehung hat ein Vakuum geschaffen, das nun der autoritären Erziehung wieder Wasser auf ihre Mühlen liefert. 09
–
02 - 2002
Es ging mir um
eine Aufhellung des Begriffs „Verantwortung“. Diese ist unlöslich
verbunden mit
der Selbstbestimmung des Menschen. Eine Menschheit in Käfighaltung
ist in ihrer
Verantwortlichkeit behindert. Das merkt unsereiner immer wieder an der
Art, wie
in der Politik damit umgegangen wird. Zurzeit geht es um den Kopf des
Chefs des
Bundesarbeitsamtes, Jagoda, einem Korbacher und von der SPD
übernommenen
CDU-Beamten. Es hat sich herausgestellt, dass die Zahlen der von den
Arbeitsämtern
vermittelten Arbeitslosen von allen oder vielen örtlichen
Arbeitsämtern
geschönt wurden. Nun wird nach den Verantwortlichen dafür
gesucht. In der Regel
wird so etwas mit einem sogen. „Bauernopfer“, dem Verlust eines Bauern
beim
Schachspiel, geregelt, d.h.: In dem riesigen Apparat eines solchen
Institutes
wird nach der Stelle gesucht, an der der Arbeitsgang erstmalig als
fragwürdig
erkannt und gemeldet wurde. Von dem Augenblick an ist jeder, der davon
erfuhr
bis hinauf zum Bundesminister verantwortlich. Nun wird mit Wollust
danach gefragt,
wer und wann einer davon erfahren hat? Die Opposition verlangt sofort
den Kopf
des Ministers. Die Regierung bringt das „Bauernopfer“ in Gestalt eines
der
unteren Beamten aus dem Apparat.11 - 02 - 2002
In mir finde ich
immer mehr Sympathie dafür, die drei Jahrtausende des biblischen
Monotheismus
als Käfighaltung der Menschheit zu diffamieren. Der Vogel der ihn
sich gewählt
hatte als vermeintlichen Schutz vor der Verflüchtigung in einer
grenzenlosen
Freiheit ( Die Warnung des Turmbaus zu Babel) musste die bittere
Erfahrung
machen, dass Gitterstäbe den natürlichen Freiheitswillen des
Menschen erst
recht reizen. Die zehn Stämme Israels, die sich im Nordreich
formierten, waren
die ersten, die die Falle rochen und aus diesem Jerusalemer Käfig
ausbrachen.
Der Vogel, der im Käfig blieb, hat nie lernen wollen, dass er sich
mit diesem
Versuch, seine Zukunft vor dem Zerfall zu sichern, selber Gewalt antat.
Im
Gegenteil, er hat über die Ideologie des Monotheismus, diese
Gewalt, die sich
selbst zu erhalten versucht in Gestalt der drei monotheistischen
Religionen,
auf der ganzen Erde die Käfighaltung als Lebensprinzip der
Menschen eingeführt.
Wie konnte es dazu kommen? Das Wissen um die Vorleistungen von Sonne
und Erde
für das Leben und der in der Evolution vorhandene Wille jedes
Hindernis zu
beseitigen auf dem Wege zur Vollendung eines Wesens, das seine eigene
Freiheit
zu gewähren im Stande sei, war noch unbekannt. Die Freiheit war
für sie ein
schwindelerregender, grausiger Abgrund, die Käfighaltung ihre
Rettung um
vermeintlich festen Boden unter den Füßen zu erlangen. 12 - 02 - 2002
Die Behandlung
der Warnung des „Turmbaus zu Babel“ bedarf einer besonderen
Aufmerksamkeit. Aus
ihr spricht die Angst der Stämme Israels vor der Gefahr, sich mit
der Zeit aus
den Augen zu verlieren. Die anfängliche Euphorie über die
gewonnene Freiheit
war abgeebbt. Sie suchen nun nach einem, die Stämme einenden
Symbol und das war
die Bundeslade. Sie befand sich dank Davids Initiative im Stamme Juda.
Das
führte zunächst zur Anerkennung der Vormachtstellung dieses
Stammes und seiner
Könige David und Salomo. Aber damit war zugleich die
Ebenbürtigkeit der 12
Stämme zerstört. Das erkannten die Weisen und warnten mit
ihrer Erzählung vom
Turmbau zu Babel vor diesem Schritt. Tatsächlich haben sich die im
Nordreich
vereinigten Stämme ihre Freiheit von diesem Joch wieder genommen.
Sie konnten
damals noch nicht wissen, wie sehr sie damit dem Wesen des Lebens
folgten:
dieser Explosion des Lebens auf der Erde, die letztendlich ein Wesen
zustandebrachte,
das kraft seiner Intelligenz zur Mitarbeit an der Evolution fähig
ist. Sie, die
Explosion des Lebens auf der Erde, besitzt die Freiheit des Lichtes,
das, wo
immer es erscheint, das Dunkel belebt. Der Wille zur Freiheit ist ein
Wesensmerkmal des Lebens. Die Angst vor der Freiheit beruht auf der
Unkenntnis
der gigantischen freiheitlichen Vorgaben unseres Lebens und führt
notwendig in
einen Käfig. So ist es denn auch unter den monotheistischen
Religionen zur
autoritären Erziehung des Menschen gekommen, zu seiner
Käfighaltung. Der
intelligenten Erziehung gehört die Zukunft. Sie ist das Licht in
der
Finsternis.20 - 02 - 2002
Ich hätte wohl
besser von einer Erziehung zur Intelligenz geschrieben. Es fällt mir schwer, mich einzumischen bei der Fülle dessen, was ich noch wahrnehme als fleißiger Hörer des Deutschlandfunks. Ich warte im Grunde nur noch auf den Ausgang der Schlacht um Jerusalem. Panzer und Bomber auf der Seite Scharons und nacktes, verzweifeltes menschliches Leben als Sprengsätze auf der Seite Arafats. Und die Menschheit sieht zu, wie hier die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Mag sein, dass Israel meint sich für all das, was ihm im Laufe der Geschichte an Unrecht angetan wurde, jetzt rächen zu dürfen. Sieht es sich denn nicht in der Gestalt jenes Josephs, des „Träumers“, Jakobs Liebling, den seine Brüder darum hassten und nach Ägypten verkauften? Beruft es sich doch immer darauf, als das „Erwählte Volk“ Gottes eben dieser Liebling Gottes zu sein. Nimmt es da Wunder, wenn es von seinen Brüdern darum gehasst wird? So wie die derzeitige Arroganz der USA diesen keine Freunde macht. Der Monotheismus macht seine Fans arrogant. Er teilt die Menschheit in Gerechte und Ungerechte, in Gute und Böse, in Gottesdienstler und Gottlose. Der Monotheismus zerstört als Spaltpilz den Frieden auf Erden. Ceterum censeo ... 22 02 - 2002
Abgesehen von
der Verbissenheit der beiden Kampfhunde im Nahen Osten, steht die Luft
still in
der Bekämpfung des sogen. Terrorismus. Bin Laden ist nicht
gefunden. Das Ziel
also nicht erreicht. Die amerikanische Kriegsmaschine steht an allen
Orten der
Erde zum Einsatz bereit. Aber es findet sich außer Arafat und
seinen Palästinensern
kein stichhaltiger Grund ohne einen Aufschrei der Menschheit, einen der
sogen.
Schurkenstaaten anzugreifen. Bush steht in den USA unter Erfolgszwang.
Nun
reist er durch die Welt und sucht um Zustimmung zu seinem
hochgesteckten Ziel.
Aber er erhält sie nicht. Bush und Scharon stehen allein. Sie
haben sich selber
in diese Sackgasse manövriert. Die Quelle des Terrorismus ist
Jerusalem. Dort
sieht sich der biblische Gott wieder einmal in einer
Selbstzerfleischung sich
gegenübergestellt. Das ist ja nicht neu. Die Geschichte der
Religionen
biblischen Ursprungs besteht aus solcher Selbstzerstörungswut. So
wird diese
anstehende Schlacht um Jerusalem nicht die letzte sein. Es sei denn,
man
einigte sich darauf, niemals mehr „um Gottes Willen“ zu denken, zu
sagen und zu
handeln. Ceterum censeo...!24 - 02 - 2002
Der Gedanke, die
Kultur unserer monotheistisch denkenden Religionen ist bis aufs Mark
von dieser
monarchischen Herrschaftsform verseucht, macht mich zögern. Habe
ich mich schon
so in meiner Sicht der Dinge verlaufen, dass ich schon Gespenster sehe?
Sind es
Gespenster, wenn ich zwischen dem Monotheismus und dem Kapitalismus,
den
patriarchalen Strukturen in Wirtschaft und Gesellschaft und dem Griff
nach
globaler Macht der Großmächte eben diesen animalischen
Monotheismus als eindeutigen
Musterknaben sehe?25 – 02 - 2002
Bin Laden haben
die Kreuzzügler nicht erwischt. Nun greifen sie nach Arafat als
der vermeintlichen
Königin des terroristischen Hornissennestes. Zögerlich, wohl
wissend, damit dem
Unrecht des „Sechstage Krieges“ die Krone aufzusetzen. Mit welchem
Recht beansprucht
Israel dies Land der Palästinenser für sich? Die Geschichte
ist über das
Königreich Davids und Salomos wie das heiße Bügeleisen
über ein Wäschestück
dahingegangen. Und unser Wissen ist um die Gewissheit reicher, dass
zufällige
geschichtliche Ereignisse wie die Landnahme der israelitischen
Stämme, die
Königszeit Davids und Salomos, so wie die Kreuzigung Jesu von
Nazareth niemals
zu ewigen Vernunftwahrheiten werden können, wie der tägliche
Auf- und Untergang
der Sonne und die Fortpflanzung des Lebens. Glaubenssätze werden
uns Menschen
als Vernunftwahrheiten aufgezwungen so intensiv und penetrant, dass wir
sie
weithin schon nicht mehr von einander zu unterscheiden vermögen.
Ja oft genug,
wie im Falle dieser monotheistischen Religionen, für fundamentaler
halten als
die Wahrnehmung unserer Sinne. Dabei stelle ich fest, dass unsere
Intelligenz
ganz und gar friedfertig und geduldig ist im Wissen um den Boden unter
den
Füßen. Der Glaube aber, der diesen Boden unter den
Füßen nicht hat, sondern nur
die Deutung einiger zufälliger geschichtlicher Ereignisse in
Anspruch nehmen
kann, muss? Ja, was muss er? Gewalt einsetzen, nicht gegen die
Intelligenz,
die still und friedfertig Schritt für Schritt von Sieg zu Sieg
ihren Weg geht
und dem Glauben eine Bastion nach der anderen raubt, wie das Licht der
Finsternis und das Leben dem Leblosen. So kann er nur noch Gewalt gegen
sich
selber üben in der Selbstzerfleischung der Monotheismen um die
Frage: Wer hat
den richtigen Monotheismus? ....... 26
-
02 - 2002
Die
griechisch-orthodoxe
Kirche wird so leicht vergessen, wenn vom biblischen Fundamentalismus
die Rede
ist. Sie hat sich aber erst dieser Tage wieder zu Wort gemeldet, als
Rom
versuchte, in dem vom Kommunismus befreiten Russland katholische
Diözesen
einzurichten. Das hat ihm aber die russisch-orthodoxe Kirche als
Missionsversuch
übelgenommen und untersagt. 04 - 03 - 2002
Der
Deutschlandfunk brachte heute die Nachricht, dass die Katholiken in
Nordirland
bereits in der Überzahl seien und damit auf Seiten der
Protestanten diese
Reaktion verursachten. Eine Bestätigung meiner Behauptung, dass
der Papst gegen
die Geburtenregelung ist, weil er genau weiß, dass der Weg zur
Macht ganz
natürlich und unmerklich für die Naiven über den
Kinderreichtum führt. Der
verstorbene Dyba triumphierte in einem Gespräch, das über HR
3 ausgestrahlt
wurde, seine Kirche habe auf der Erde nicht Priester genug, um allem
Taufbegehren nachkommen zu können. Die andere Seite dieser, den
Anschein von Menschen-
und Lebensfreundlichkeit erweckenden Einstellung, die
Übervölkerung der Erde
und das Massensterben verhungernder und kranker Kinder ist nicht Sache
des
Papstes und seiner Kardinäle vom Typ Dyba.Aber was quäle ich mich mit solchen Ungereimtheiten monotheistischen Denkens? Wo ich doch weiß, dass die „Götterdämmerung“ der Religionen in ihr Endstadium eingetreten ist, in Irland, auf dem Balkan, im Nahen Osten, in Afghanistan, im Sudan, in Indien, in Europa und in den USA, überall da, wo der Machtkampf der Religionen unter dem Vorwand des Willens zum Frieden Gewalt anwendet. „Wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen....“. Jesus v. Nazareth! 11 - 03 - 2002
Als
Trittbrettfahrer der USA im Kampf gegen den Terrorismus hat sich von
Anfang an
Russland in seinem Vernichtungskrieg gegen die Tschetschenen
eingefunden und
nun haben sich auch noch die Chinesen im Kampf gegen Moslems in ihrem
Machtbereich dazugesellt.Zwischen Europa und den USA baut sich eine Konkurrenz der Stahlindustrien auf. Die europäische Seite hat ihre Anlagen in den vergangenen Jahren modernisiert. Die USA hat das zu tun versäumt und ist preislich ins Hintertreffen geraten. Jetzt wollen sie sich den europäischen Stahl mit Einfuhrzöllen vom Halse halten. Jörg Heider in Österreich und der „Richter Gnadenlos“ in Hamburg haben nun auch in Rotterdam bei den Bürgerschaftswahlen in Holland für den Unmut der Bevölkerung über die Überfremdung des Landes einen Außenseiter als Mitstreiter gefunden, der auf Anhieb dritte Kraft in Rotterdam wurde. Da bahnt sich in Europa etwas an. Ich muss an Indien denke, wo der Islam den Hinduismus im Laufe der Zeit so sehr unterwandert hat, dass die Hindus jetzt versuchen sich seiner zu erwehren. Auch hier sind Konfessionalismus und Nationalismus ein und dieselbe Quelle des Hasses. Der Spendenskandal bei der SPD in Köln. Das Gleiche kostete sie die Macht in Berlin. Dazu die Grundstimmung in unserer Bevölkerung, wie in Holland: „Das Boot ist voll“ ! Das Ergebnis der nächsten Wahl ist leicht zu prognostizieren. Der Konfessionalismus hinter der Maske des Nationalismus hat leichtes Spiel mit der Naivität des kapitalistischen Großgrundbesitzes an Menschen. Die von Arbeitslosigkeit und Überfremdung geängstigte Bevölkerung wird wieder in die Arme eines Rattenfängers getrieben. Wer wird es sein? „Halb zog es ihn, halb sank er hin“, könnte man jetzt schon prognostizieren, und dabei daran denken, wie sehr gewisse Kreise auf den Bestand und die Vergrößerung der Wehrmacht bestehen und der Präsident der USA erst neulich uns Deutsche gemahnt hat, mehr für unsere Wehrmacht zu tun. So greifen die USA schon jetzt in unseren Wahlkampf ein. Aber, was stört mich das? Solange wir Intellektuellen wissen, dass die Selbstzerstörung der monotheistischen Kulturen und Strukturen ihren Höhepunkt erreicht hat und Jerusalem mit seinem Gott wie der Holocaust, der Atombombenabwurf auf Hiroschima und Nagasaki, der Gau von Tschernobyl und die Zerstörung des World Trade Centers in New York nur noch der Geschichte angehören, der Mensch aber einsieht, dass er nur Zukunft hat in der Weisheit frühisraelitischer Denker, die die Gottebenbildlichkeit des Menschen in seiner Selbstbeherrschung, in seinem Verzicht auf Macht über andere Menschen und auf ein Feindbild von ihnen sehen. 12 - 03 - 2002
Auf meinem
Morgengang auf den Berg ging mir wieder das Rätsel des
Monotheismus durch den
Kopf. Das Rätsel, das ich darin sehe, dass gerade er die
Menschheit nicht eint,
sondern in der Regel spaltet. Dazu gesellte sich die Erinnerung an ein
lateinisches Zitat: „divide et impera“! Das war des Rätsels
Lösung. Der Monotheismus
spaltet durch seinen Anspruch auf Alleinherrschaft die Menschheit in
solche,
die diesem Anspruch genügen und solche, die sich weigern ihn
gelten zu lassen,
in „gute“ und „böse“ Menschen. Das hat der Jahwist erkannt und
darum davor
gewarnt. Herrschaft ist hilflos und ohnmächtig, wo der Mensch ihr
nicht erlaubt
ihren Fuß in die Tür zu stellen. Immer wieder stoße
ich bei meinen Nachdenken
auf dies „Unerbittliche“ („In principiis obsta!“). Das „Sonderliche“ am
Menschen
ist seine Intelligenz, die ihm dazu dient die Vorgänge
zu kennen und so das Gegenständliche
durchschauen zu können, so dass er nun selber aus Erfahrung
weiß, womit er es
zu tun hat und darum nun selber in seiner Unerbittlichkeit sich auf die
Seite
der Allmacht von Sonne, Licht, Leben, Wissen und Wahrheit stellen kann.13 - 03 - 2002
Zu dem, was ich
gestern über den Monotheismus biblischer Observanz und seine
Eigenschaft, die
Menschheit zu spalten, geschrieben habe, muss ich hinzufügen, dass
dieses Spalten
seine Fortsetzung fand, als sich das Christentum vom Judentum
löste und einige
Jahrhunderte später der Islam seinen Sonderweg ging. Dazu kamen
dann auch noch
die Trennung der Ostkirche von Rom und die vielen Denominationen
protestantischer
Prägung. Sie gehören alle zu der Gruppe, die dem
Totalitätsanspruch des
Monotheismus genügen wollen und unterscheiden sich nur darin, dass
jeder von
sich meint, den Königsweg des Gehorsams gefunden zu haben. Das
Zusammenleben
dieser ehrgeizigen Muster-Gottesdienstler wurde zum blutigen
Konkurrenzkampf. Warum
blutig? Warum kein fair play?Warum dieser abgrundtiefe Hass zwischen diesen Gruppen? Das „extra ecclesiam nulla salus“ machte die Da-Draußen zum „Unkraut“, zu einer gefährlichen Versuchung für die Da-Drinnen. Es bedrohte und bedroht die „heile Welt“ der jeweiligen Konfession. Darum muss es ausgerottet werden. Darum blutig. Darum das „Feindbild“. . . Der Atheismus konnte dabei unbemerkt sein Leben erhalten, waren doch immer die Ketzer im Visier der „Tagelöhner Gottes“, bis er in der Aufklärung sich offen zu Wort melden zu können meinte, und dann in neuster Zeit in den Stiefeln des Monotheismus mit Macht, in Konkurrenz zu den religiösen Konfessionen, atheistische Konfessionen errichten zu können glaubte. Das 20. Jahrhundert hat diese Versuche ad absurdum geführt. Die religiösen Konfessionen beherrschen wieder das Feld. Zur Zeit ängstigt die Schlacht um Jerusalem zwischen Juden und Christen einerseits und dem Islam andererseits die Bevölkerung der Erde. 15 - 03 - 2002
Die USA sind
gerade dabei, Scharon die Zügel anzulegen. Sie bestehen auf der
Gültigkeit
eines Abkommens . In ihm wird neben dem Staat Israel ein
selbständiger Staat
der Palästinenser geplant und bereits von beiden Seiten gebilligt.
Scharon hat
dies Abkommen von Anfang an für sich und seine Anhänger nicht
anerkannt. Ihm
ging es um ein heiles Israel mit ganz Jerusalem und dem Tempelberg als
Mittelpunkt. Als er an die Macht kam, zerstörte er den
aufkeimenden Willen zur
Toleranz auf beiden Seiten mit Gewalt. Jetzt scheint auch in den USA die Erkenntnis zu wachsen, dass hier in Palästina die Ursache für den Angriff vom 11. September zu finden ist. In diesen Stunden, in denen der Vermittler der USA einen letzten Versuch unternimmt, noch einmal der Schlacht um Jerusalem in einem Waffenstillstandsabkommen Einhalt zu gebieten, wird es sich zeigen, dass zwischen Juden und Christen einerseits und dem Islam andererseits unter dem Monotheismus kein Frieden sein kann. Nach dem Satz „Extra ecclesiam nulla salus“ ist jeder Andersgläubige eine tödliche Gefahr für die Gläubigen und hat darum keine Existenzberechtigung. Darum gibt es keinen Frieden im Monotheismus, solange dieser Satz nicht zurückgenommen wird. 22 - 03 - 2002
Bei der
Durchsicht meiner Eintragungen unter Tabu 2 stieß ich auf meine
Gedanken über
die Genforschung und auf die Unsicherheit bei der Einschätzung des
Klonens von
Mensch und Tier für die Zukunft der Menschheit. Ich denke, dass
für diese Art
von Fortpflanzung im Augenblick kein Bedürfnis besteht, so lange
die
Übervölkerung der Erde uns auf den Nägeln brennt und des
Schweißes der Weisen
bedarf, diese Explosion zu bändigen. Aber das wird erst geschehen,
wenn wir
begriffen haben, dass es außer der Sonne und uns niemanden und
nichts gibt, was diese Erde als Lebensraum für den Menschen
erhält. Die
Aufgabe ist erkannt
und die Anfänge sind gemacht. Die beiden Bergsteiger sind an einem
Punkt
angelangt, an dem einer der beiden bedenklich wird und an Rückkehr
denkt,
während der andere im Glauben an den Beistand des Himmels sich nur
zögernd dem
Zwang der Tatsachen beugt.23 - 03 - 2002
Gestern hat der
Bundesrat über das von SPD und Grünen vorgelegte
Zuwanderungsgesetz beraten und
abgestimmt. Als der derzeitige Bundesrats-Vorsitzende, Berlins
Oberbürgermeister
Wowereit, Brandenburgs „Ja“ zum Gesetz gelten ließ und das Gesetz
als angenommen
erklärte, kam es zum Krawall der CDU geführten Länder.
Die Ursache war nicht
das Gesetz, sondern die Koalition aus SPD und CDU in Brandenburg, die
in einem
Koalitionsvertrag für die Abstimmung im Bundesrat vorgesehen
hatte, sich mit
Stimmenthaltung zu beteiligen, wenn die Koalition in der anstehenden
Frage
keine einheitliche Meinung habe. Als nun die Bundes-CDU trotz allen
Entgegenkommens seitens der Regierung sich nicht dieses populistischen
Wahlkampfthemas
(Sympathie für die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung)
berauben lassen
wollte, sah der Ministerpräsident Stolpe sich und sein Land von
der CDU massiv
für den Wahlkampf missbraucht und antwortete darum mit diesem
Koalitionsbruch
und der Zustimmung zum Gesetz. Die CDU tobte natürlich, allen
voran Hessens
Ministerpräsident Roland Koch, der schon einmal mit dieser
Sympathie für die
Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung eine Wahl gewonnen hatte.24 - 03 - 2002
Sympathie für
die Fremdenfeindlichkeit der Bevölkerung! Ich lasse mich diese
Entdeckung noch
einmal in ganzer Länge schreiben; denn nun habe ich verstanden,
dass sich in
dieser Sympathie nicht nur der Rudelinstinkt der Menschen zu Wort
meldet,
sondern auch der Monotheismus mit seiner Sympathie für den
Fundamentalismus.25 - 03 - 2002
Der Sturm im
Bundesrat war als Theater inszeniert. Ich glaube, es war der
Ministerpräsident
des Saarlandes der gestern erklärt haben soll: Die H.P.(meine
Zusammenfassung
der beiden christlich signierten Parteien) hätten tags zuvor
schon gewusst,
was da von Seiten der SPD geführten Ländern geplant sei und
hätten ihrerseits
den Aufruhr zu spielen beschlossen. Damit haben die H.-P. den Wahlkampf
über
das Fernsehen eröffnet. Jetzt wird von dieser Seite der
Rudelinstinkt unserer
Bevölkerung zur Wahl gerufen. Gut so! Damit wird die Wahl zur
Volksbefragung über seine Fremdenfeindlichkeit. Die Mehrheit wird
sich instinktiv,
wie in
allen Völkern dieser Erde, für sie entscheiden. So werden die
H.-P. wieder an
die Macht kommen. Aber dann müssen sie sehen, wie sie den Zauber,
den sie da in
Gang gesetzt haben, wieder bändigen. Sie haben sich und die
Mehrheit der
Bevölkerung damit ganz eindeutig auf die Seite der Rechtsradikalen
gestellt.Abwarten! 20 - 04 - 2002
In
der Pause meiner Eintragungen habe ich eine neue Datei erarbeitet unter
dem Titel:
„Der Monotheismus des 1. Psalms“. 26 - 04 - 2002
Heute habe ich
die letzte Änderung dieser Datei an Joachim abgeschickt. Bei der
Arbeit daran
ist mir klar geworden, wie sich der Wille zur Macht unter David im
gegenwärtigen
Verhalten der USA unter Bush wiederfindet. Es gibt offenbar keine
Alternative
in diesem Vorgehen. David, im Besitz der Bundeslade, meinte den
gemeinsamen
Nenner zu haben, unter dem er die 12 Stämme beisammenhalten
könne. Das erwies
sich als irrig, irrig deshalb, weil dieses Ansinnen Jerusalem eine
Bedeutung
gab, die zehn der Stämme ihm nicht zu geben bereit waren. In der
Folgezeit nahm
die Christenheit das Jerusalem der Bundeslade und das des Lebens und
Sterbens
Jesu für sich in Anspruch. Bush und Scharon treten in diese
Fußstapfen Davids,
indem sie die Menschheit mit Gewalt dazu zwingen möchten, den
Anspruch Israels
auf Jerusalems zu akzeptieren. 10 - 05 - 2002
In der
Zwischenzeit habe ich meine ca. 70 Thesen über den „Monotheismus
des 1.Psalms“
geschrieben. Im Nahen Osten ist Arafat aus der Einkerkerung der Israeli
wieder
frei. Aber er darf das Land nicht verlassen. Andernfalls müsste
er für immer
draußen bleiben. Auch die Belagerung der Geburtskirche in
Bethlehem ist
beendet. 17 der dort festgehaltenen Palästinenser wurden des
Landes verwiesen
und nach Zypern ausgeflogen. Italien verweigerte die Aufnahme. Ein
weiterer
Teil durfte in den Gaza-Streifen und der Rest wurde frei gelassen.Da sitze ich nun, ich armer Intellektueller, weiß um die Zusammenhänge und fühle mich vom Monotheismus eingekerkert, wie Arafat in Ramallah von den Panzern Israels. Wenn ich bedenke, dass dieser Wahnsinn 3000 Jahre andauert und vom Leben ernährt wurde, dann frage ich mich, wie lange wird es noch dauern, bis dass es diesen Vampir von seiner Brust reißt und ihn nicht mehr ernähren kann. Wenn die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, dann ist der Zusammenbruch der Weltwirtschaft abzusehen. Die Reichen, d.h. die Banken, werden gezwungen sein immer mehr faule Kredite zu gewähren, weil die Zahl der soliden Schuldner ständig abnimmt und die Zahl der Insolvenzen schon jetzt ein Ausmaß angenommen hat, so dass die Bankiers hinter vorgehaltener Hand erbleichen. Blutiges Theater? Von da ist es nicht weit bis Erfurt, wo ein 18 jähriger Gymnasiast, weil unmittelbar vor seinem Abitur von der Schule verwiesen, 17 Personen und am Ende sich selber erschoss. 14 Lehrer, 1 Polizisten und 2 Schülerinnen. 11 - 05 - 2002
„Und führe uns
nicht in Versuchung“ daran denke ich , wenn ich das
Geschäftgebaren unserer
Wirtschaft vor Augen habe. Das Angebot der Supermärkte ist eine
Augenlust für
die Begehrlichkeit des Menschen, das Auto nicht minder, die Mode dazu
und die
Ferien im warmen Süden. Aber, so frage ich mich, ist das ein
legitimes Gebet
angesichts der Wahrnehmung, dass in der Natur eben dieser Vorgang das
Leben bestimmt?15 - 05 - 2002
In der
Zwischenzeit habe ich fast nur noch an den „Geschenkten
Leben der Bibel“ gearbeitet. Der Monotheismus, meine
Meßlatte, an der
ich den Zustand auf dieser Erde ablesen zu können weiß,
versandet in der Selbstzerfleischung
um Jerusalem. Israel hat den Zugriff auf Arafat gelockert und Bush
versucht nun
mit seinen Mitteln, ihn außer Gefecht zu setzen. Er setzt auf die
Gipfelkonferenz der arabischen Staaten. Da wird er versuchen eine
Mehrheit für
die Entmachtung Arafats zu finden. Bis dahin zieht Israel zwischen sich
und den
Palästinensern des Westjordanlandes einen elektrischen Zaun.Aber zurück zu dem Gedankengang vom 11.05., den natürlichen Verlockungen. So gesehen sind sie legitim. Aber ist das Natürliche auch menschlich? Die Intelligenz des Menschen nimmt Einblick in die Folgen seines Handels und erkennt, dass seine Freiheit in Gefahr gerät, wenn er diesem natürlichen Verlangen nachgibt. Der Mensch alleine vermag seinen unbändigen Freiheitswillen in der Selbstbeherrschung vor dem Verlust seiner Freiheit zu schützen. Es gibt nichts, außer dem Menschen, das ihm die Verantwortung für die Zukunft des Lebens auf dieser Erde abnehme. 21 - 06 - 2002
Im
Deutschlandfunk wurde heute Machiavellis gedacht. Wie könnte ich
das überhören
bei meiner Erkenntnis von der Arroganz und von der Skrupellosigkeit des
Monotheismus
nach Psalm 1.01 - 07 - 02
Der Juli hat
kalt begonnen. Die Linde blüht. Aber Bienen sind nicht zu
hören. Der Rausch der
Fußball-Weltmeisterschaft ist verflogen. Mein Versuch, die Meinen
davon zu
überzeugen, dass auch in solchen Spielen noch immer das
Animalische im Menschen
seine Befriedigung suche, scheiterte an der Unfähigkeit, sich eine
Menschheit
ohne diese, Stimulans des Kampfes vorstellen zu können. Mein
Hinweis darauf,
dass es doch auch noch andere Formen des Zusammenlebens gäbe, z.B.
in Familien,
in denen zu beobachten sei, wie Eltern und Geschwister eines
behinderten Kindes
mit besonderer Liebe an ihm festhielten, so gerade dem Schwachen ihre
Zuwendung
bewahrend. Ein Verhalten, das dem dieses Jesus von Nazareth so
lebenswichtig
war, dass er sich auch durch seinen Tod nicht davon abbringen
ließ. Selbst
die, die in ihren Evangelien den historischen Jesus mit dem Christus
nach Jes.53 vermengten, haben diese Nähe Jesu zu den
Ausgegrenzten,
Verurteilten und
Hilflosen als das Besondere an ihm festhalten zu müssen gemeint.
Die Folge
davon war und ist, dass der Wille zur Macht, diese Arroganz des
Monotheismus
immer auch daherging im Mäntelchen der Barmherzigkeit der
Diakonischen Arbeit.
Ich meine beobachtet zu haben, wie in einigen Menschen, zwei so
gegensätzliche
Regungen wie Sentimentalität und Brutalität beieinander
wohnten. Im
Monotheismus werden Brutalität und Barmherzigkeit, zwei einander
ausschließende
Verhaltensweisen zu einer Einheit verknüpft, so dass Heil und
Unheil der
Menschen aus einer Quelle zu kommen scheinen. ...03 - 07 - 02
... Die Quelle
kennzeichnet die Menschen als Verworfene und „Gerechte“. Die
Verworfenen sind
die armen, kranken und in ihrem Sozialverhalten entgleisten Menschen,
die Gerechten
sind die reichen, gesunden, und im Fließverkehr des
Sozialverhaltens nicht
auffälligen Menschen. So war es jedenfalls in Israel zur Zeit
Jesu. Er selber
soll gesagt haben. „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt
wurde: Du sollst
deinen Freund lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch.....“Die Ehebrecherin sollte nach alter Anschauung gesteinigt werden. Er aber entwand sie ihren Häschern, der Barmherzigkeit und dem Leben zugetan. Vom Islam hört man hin und wieder von der Steinigung solcher das Sozialdiktat verletzender Menschen - auch heute noch. In der Apartheid-Bewegung Südafrikas und der USA sind die Weißen die Gesegneten dieser Quelle und die Schwarzen die Verworfenen. Diese Tendenz findet sich auch wieder in der Fremdenfeindlichkeit der Europäer, die sich vorwiegend an Schwarzen austobt. Danach sieht es so aus, als ob ein großer Teil der Menschen als realistisches Ziel eine heile Welt vor Augen hat und meint dieses Ziel mit Gewalt erreichen zu können. Einerseits bei den Menschen durch ein einheitliches Sozialverhalten, die Guten von den Bösen trennend, andererseits die Natur zwingend, nur noch dem Leben der Menschheit dienlich zu sein, alles dem Menschen Widerliche, Gefährliche und Nutzlose ausrottend in einem ewigen Kampf mit der Natur und ihrer verschwenderischen Explosion des Lebens in der Evolution. Es ist der Kampf der Engherzigkeit des Menschen gegen die Weitherzigkeit der Evolution. 06 - 07 - 02
Gestern ging mir
der Gedanke durch den Kopf, ob mein Bemühen um die biblischen
Zusammenhänge mit
der Gegenwart darin seine Ursache hatte, dass große Teile meines
Lebens von mir
wie schwere Lasten getragen wurden. Nach dem ersten Weltkrieg und der
Rückkehr
meines Vaters: die christlich, preußische Strenge meines
Elternhauses. Nach der
Aufnahme ins Gymnasium: die Schulen und ihr unerbittlicher
Erfolgszwang.
Dann
das Studium unter der Diktatur der Nazis. Dann als Soldat an der
Ostfront im
2.Weltkrieg. Dann, dem Krieg entkommen, nahezu 30 Jahre Pfarrer in
einer von
Ostvertriebenen überschwemmten Gemeinde. War das das Geschenk des
Lebens von
einem Schöpfer, dem so viel Gutes nachgesagt wurde? Ich bedurfte,
wie kein
anderer, der Nachfrage. Hatte ich über Jahrzehnte biblische Texte
gepredigt und
behauptet, in ihr, der Bibel, sei der Schlüssel zu allen
Lebensfragen zu
finden, machte ich mich daran in ihr zu ergründen, was mir im
Laufe der Zeit
als unvereinbar zur Gewissheit geworden war: Die Verflechtung von
Herrschaft und
Liebe. Diese Verflechtung in ihrer widerlichen Perversität hatte
ich in
Elternhaus und Schule, in Kirche und Staat erlebt, mich und das
Zusammenleben
der Menschen in seiner Verlogenheit zerstörend.08 - 07 - 02
So sehe ich das
heute, nachdem ich Einblick genommen habe in die Weltanschauung der
frühisraelitischen Stämme. Sie, die Halbnomaden in der
Reichweite des mächtigen
Ägyptens, hatten die natürliche Arroganz und Willkür
eines Starken zu spüren bekommen,
der sie, die Ohnmächtigen, je nach Lage der Dinge zur Sanierung
ihres
Viehbestandes ins Land holte oder sie nach getaner Arbeit als
lästige Fremde versklavte
und aus Furcht vor einer Überfremdung durch sie, ihre
Fortpflanzung unterband
und sie davonjagte. Für diese Stämme war Herrschaft ein
Horror. Ihre Weltanschauung
krönte die Freiheit. Ihre Weisheit versuchte darauf das Geheimnis
eines
Zusammenlebens der Menschen im Frieden zu ergründen und fanden es
darin, dass
JHWH in der Gestalt Abels die Nomaden zu seinen „Erwählten“ machte
und mit dieser
Vorbildlichkeit die Starken einlud, es ihm gleichzutun, an die Stelle
des herrschaftlichen
Gesetzes die zwanglose Vorbildlichkeit setzend.10 - 07 - 02
Was hilft mir
all mein Wissen? So lange die Starken der Weisheit der Schwachen kein
Gehör
schenken und dabei bleiben, dass alles gut werde, wenn man daran
festhalte „Die
Gäule zu füttern, damit die Spatzen etwas zu fressen
hätten“, wird sich nichts
am animalischen Verhalten der Menschen ändern. Der Monotheismus
der Bibel wagt
sich nicht an eine offene Versklavung der Menschen unter das „Gesetz“.
Er
vollzieht sie unter dem Dach der „Gnade“, bewusst oder unbewusst, in
dem
Glauben, dem eigentümlich Menschlichen, der Barmherzigkeit, damit
Genüge getan
zu haben.12 - 07 - 2002
War das ein
bewusster Betrug des Willens zur Macht? Oder gab es Gründe
dafür, Gewalt als
rettende Hilfe zu verstehen? In der Tat ereigneten sich im Leben der
Menschen
Situationen, in denen ein schnelles Zupacken des Retters für den
Bedrohten die
letzte Rettung war. Das rechtfertigte den Satz: „Der Zweck heilige die
Mittel“.
Diese Rechtfertigung selber ist der Beweis dafür, dass die
Menschheit Gewalt
gegenüber Menschen nicht zu ihren regulären Heilsgütern
zählt, wie
beispielsweise die Freiheit, schon gar nicht den Zugriff auf das ganze
Leben.15 - 07 - 2002
Ich wende mich
wieder einmal meinem Tagebuch zu.In der Zwischenzeit habe ich die zirka 60 „Thesen über die in der Bibel dem Menschen geschenkten Leben“ abgeschlossen. Meine Erkenntnis hat sich dahin erweitert, dass ich entdeckte: Schon zur Zeit des Jahwisten stand die Frage auf der Tagesordnung des Streites der Weisen: Wozu gibt es im Leben Starkes und Schwaches? Soll das Starke das Schwache beherrschen, analog dem Fressen und Gefressenwerden in der Tierwelt? Oder sollte das Starke dem Schwachen zur Freiheit verhelfen? Analog der Befreiung Israels aus der Gewalt der Ägypter? 23 - 09 - 2002
Ein
denkwürdiger
Tag. SPD und Grüne haben eine zweite Wahlperiode mit knappster
Mehrheit
gewonnen und damit die CDU auf weitere vier Jahre von der Macht
verdrängt. Das
tut der CDU weh, weil auch hier die Neigung vieler Wähler, dem
jeweiligen
Mächtigen ihre Stimme gibt, dem Bonus der Regierung. Der
Kulturkampf zwischen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern geht weiter. Der Stärkere ist nun
einmal der
Stärkere. Das ist das Naturgesetz. Zugegeben. Aber es ist
tierisch: „Fressen
und Gefressenwerden“. Was haben wir Menschen zusätzlich zu diesen
Tieren an
Fähigkeiten ? Die haben wir doch! Die Intelligenz, die
Fähigkeit nicht immer
nur ans Fressen zu denken, sondern uns auch Gedanken zu machen
darüber, ob es
einen anderen Weg zu leben geben könnte, als der des
ständigen Mordens. Das
Leben lebt ja nur von Lebendigen.Ein Wunder, dass normalerweise immer noch soviel Lebendiges nachwächst zu unserer Sättigung. Also gibt es nun ein anderes Leben als dieses? 29 - 09 - 2002
In meinem
derzeitigen Zustand habe ich heute eine Diskette an Joachim postfertig
gemacht,
in der festen Absicht, an meiner Arbeit über die den Menschen in
der Bibel
geschenkten Leben nichts mehr zu ändern. Ich war letztlich mehrfach im Krankenhaus. Erst wegen eines Blaseninfekts mit Harnverhalten. Die Entfernung der Prostata in den 80ger Jahren hatte Vernarbungen hinterlassen, die wiederum Raum für den Restharn schufen. Seither trage ich einen Katheter durch die Bauchdecke, einen „Zystofix“, mit dem ich neben der normalen Entleerung meiner Blase auch den Restharn entleeren kann. Der zweite Notruf mit seinem ganzen Aufwand galt einer bedrohlich erscheinenden Atemnot. Angina pectoris war die Diagnose des Arztes. Eine meines Alters wegen unreparierbare Verengung der Herzkranzgefäße. Der dritte Alarm erfolgte dann im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt. Wir haben hier im Krankenhaus einen Schwaben aus Nürtingen als Herzspezialisten. Der hat mich mittels einer komplizierten Zusammenstellung zahlreicher Medikamente wieder so weit gebracht, dass ich nach 14 Tagen entlassen werden konnte und nun, geschwächt natürlich, wieder auf den Beinen bin, mich alleine noch anziehen kann,dass ich esse und schlafe wie bisher und mich dabei am sichersten vor meinem Computer fühle. Das Wissen um meine Zerbrechlichkeit verlässt mich nicht mehr. Aber am Computer herrscht noch immer der Wille, dem Monotheismus seine Maske vom Gesicht zu reißen und den Menschen ihre JHWH-Ebenbildlichkeit bewusst zu machen. Dabei wird mir täglich bewusst gemacht, wie nahe die Menschheit in ihrer Mehrheit dem Rudelinstinkt der Tiere ist. 12 - 10 - 2002
Die Fronten
werden sichtbarer.Während Bush von beiden Häusern des
Kongresses die Ermächtigung
erhielt gegen Saddam Hussein mit militärischer Gewalt vorzugehen,
erhielt Jimmy
Carter, ein Vorgänger in der Präsidentschaft der USA, den
Friedensnobelpreis.
Das war eine schallende Ohrfeige für die gesamte USA. Die
Intelligenz lebt noch!Das „Opus Christi“ hat sich mir dieser Tage als die von mir schon immer vermutete Zentrale katholischer Machtinteressen entlarvt. Mit seiner Aufforderung, unverschämt das katholische Christentum zu fördern, betreibt es systematisch Bemühungen, einflussreiche Stellungen in Politik und Wirtschaft mit katholischen Persönlichkeiten zu besetzen. Das ist Kulturkampf im Untergrund. Solch Verhalten baut auf die Naivität der Menschheit, die nicht merkt, wie sie zu Behinderten herabgewürdigt wird. Aber was hilft's der Kirche? Wenn ihre Köpfe in Politik und Wirtschaft sich zerreißen müssen zwischen Kirche und Welt? „Niemand kann zwei Herren dienen“. |